Yellowstone Nationalpark

Auf dem Weg zum Yellowstone Nationalpark wurden wir schon gewarnt, dass dort momentan ziemlich viele Waldbrände herrschen und diese auch schon von Weitem durch Rauch zu sehen sind. Tatsächlich sahen wir schon ziemlich früh die Rauchschwaden und hofften, dass keine Straße gesperrt sind und wir wie geplant in den Park fahren können.

Wir übernachteten wieder kurz vor dem Parkeingang um am nächsten Morgen wieder früh auf den Campingplatz im Nationalpark zu fahren. In der Tourist-Info wurde uns gesagt, dass der Campingplatz immer zwischen 7 und 10 Uhr voll ist. Um 8.15 Uhr trafen wir am Campingplatz an und bekamen gerade noch so einen Platz für eine Nacht. Da wir den Platz aber erst ab 11 Uhr belegen durften fuhren wir zum nahegelegenen West Thumb Geyser und genossen das Naturschauspiel fast alleine. Jährlich hat der Park rund 4 Millionen Besucher und dementsprenchend viele Menschen sind hier täglich unterwegs. Gegen Abend fuhren wir nochmal zu einem anderen Geysir und auch hier war um diese Zeit kaum jemand unterwegs. Wir waren wirklich beeindruckt, was die Natur hier geschaffen hat und uns zu bieten hat.

Auf Grund von weiteren Waldbränden am Südeingang des Nationalparks Richtung Grand Teton Nationalpark konnten wir unsere Route nicht wie geplant fortsetzen - die Straße ist bis auf weiteres geschlossen. Wir entschieden uns deshalb die Geysire von gestern nochmal bei strahlendem Sonnenschein anzuschauen und dann über den Ostausgang des Nationalparks zu fahren.

Unser Tagesziel war für heute Cody. Wir fuhren an einer Büffelherde vorbei und das Landschaftsbild wechselte zu Steinformationen. Wir mussten unbedingt tanken und auf unserer Karte zeigte es auch ein kleines Örtchen an. Leider ohne Tankstelle. Ein Stück weiter kam dann eine ganz kleine Tankstelle, aber irgendwie wollte Philipp nicht tanken, denn die nächste Tankstelle kommt bestimmt und er fuhr einfach vorbei. Wir fuhren also weiter und als es in der nächsten Ortschaft wieder keine Tankstelle gab wurden wir beide etwas nervös. Wir wussten nicht genau wie weit es nach Cody ist und die Tankanzeige gab eine Reichweite von 10 km an. Die Anzeige schrumpfte immer mehr und als da nur noch die Zahl 3 stand und es den Berg hoch ging und anschließend in einen Tunnel führte schaltete ich unser Headset aus!

Zum Glück erreichten wir Cody mit einer Restreichweite von 1 km... Hui, das war knapp.

Nervenkitzel, den man nicht unbedingt braucht - zumal wir eine Reichweite von über 700 km haben und wir schon an einigen Tankstellen vorbei gefahren sind! Aber laut Philipp war das ja alles ganz genau geplant :D

Unsere nächste Anlaufstelle war Walmart, denn wir brauchten einiges. Für die nächsten Tage hatten wir viel zu tun, unter anderem musste unser Zelt gereinigt und gepflegt werden, wozu wir Kerzenwachs benötigen. Unsere Essensvorräte waren auch nahezu aufgebraucht.

Richtung Eingang wurde uns von einem älteren Ehepaar auf englisch zugerufen: " Vielen Dank für das was ihr macht - DANKE!"

Wir haben uns nur verwundert angeschaut und gelacht, denn wir gingen davon aus, dass die beiden irgendwie neben der Spur oder auf Drogen waren. Nach gewisser Zeit fiel uns dann aber ein, dass unser Motorradkleidung schon mal zu Verwechslungen geführt haben und wir für Feuerwehrleute gehalten wurden. Auf Grund der momentan herrschenden Waldbrände wollten sich die beiden für unsere Arbeit als Feuerwerhleute bei uns bedanken :D