Quer durch Wyoming

Wyoming - der bevölkerungsärmste Bundesstaat der USA... Da ist es schon mal viel, wenn am Ortseingangsschild "Population - 100" steht. Die Einwohnerzahl lag aber auch wirklich oft bei 10 Personen!

Landschaftlich hat Wyoming neben ziemlich flachen Strecken auch einige Berge und höhere Regionen zu bieten.

So schlugen wir unser Zelt auf dem Casper Mountain auf 2.500 Metern unser Zelt auf - es war kalt und wir kochten uns eine Buchstabensuppe für die innere Wärme :D

Wir kuschelten uns früh in unsere super warmen Schlafsäcke. Doch als mitten in der Nacht ein Gewitter aufzog war es alles andere als kuschelig.

Wir - im Zelt, mitten im Wald, auf 2.500 Metern und ich mit meiner panischen Angst vor Gewittern! Nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine angenehme Nacht... Da bringt es leider auch nichts, sich den Schlafsack über den Kopf zu ziehen - schlaflose Stunden waren also vorprogrammiert. Auch das prasseln des Regens auf unser Zelt empfanden wir in dieser Nacht ausnahmsweise nicht als beruhigend und entspannend!!

Nachdem wir die Nacht gut überstanden hatten und das Zelt wieder trocken war machten wir uns auf den Weg Richtung Colorado. Wir fuhren über eine kurze Offroad Strecke auf der anderen Seite des Casper Mountains runter zurück ins Tal.

Der rote, lehmige Untergrund war durch den Regen der letzten Nacht teilweise sehr matschig, was man aber schon von weitem sehen konnte. Wir passten unsere Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an - doch weiteres konnte nicht verhindert werden...

Die Kontrolle über das Motorrad ist im Matsch schneller verloren als man denkt!

Wir rutschten schon einige Zeit hin und her und Philipp konnte das Motorrad immer noch fangen, doch irgendwann war das Profil der Reifen voller Lehm und ein Sturz war nur noch eine Frage der Zeit...

"Oh shit, geht's dir gut?"

- "Ja, nicht's passiert, und dir?"

"Mir geht's auch gut."

... Das waren die ersten Worte, als wir am Boden lagen. Jetzt erstmal aufstehen und tief durchatmen.

 

Nun hieß es das Motorrad wieder aufstellen und inspizieren, ob es irgendwelche Verletzungen von sich getragen hat.

Als erstes sahen wir nur rot - alles war voller rotem Lehm.

Der Spiegel ist verdreht, das Windschild hat einen Riss, Teile der Desertio Verkleidung sind abgebrochen, der Koffer hat Kratzer und Dellen, das BMW Logo fehlt, der Tank ist verkratzt - aber uns ist zum Glück nichts passiert!

Wobei bei Philipp deutlich sichtbar war, dass dieser Sturz ohne Schutzkleidung wesentlich anders ausgegängen wäre - vor allem der Helm hat einige Kratzer und Dellen abbekommen.

Nachdem aller Lehm entfernt war sah es noch schlimmer aus...

Denn das Windschild hängt nur nach an einer Schraube und aus der Verkleidung ist es auch fast herausgebrochen!

Das wichtigste ist jedoch, uns geht es gut und Blechschaden kann irgendwie behoben werden.