Von Victoria ging es für uns mit der Fähre nach Port Angeles. Wir haben keinen Platz auf der Fähre reserviert, weil es hieß, mit dem Motorrad ist das sowieso kein Problem. Wir gingen um 14 Uhr, also eine Stunde vor Abfahrt, zum Check-in und bekamen die unerwartete Info, dass vermutlich keinen Platz mehr haben. Die nächste Fähre geht erst wieder um 18.30 Uhr und man darf das Gelände nicht mehr verlassen. Für uns hieß es nun abwarten und hoffen..
Wir wurden zwischenzeitlich von der Homeland Security gecheckt. Eigentlich hatten wir ganz schön bammel vor der Einreise in die USA. Man hört und liest so viel und weiß doch nicht was einen erwartet. Vorallem mit der Einfuhr von Lebensmitteln können die Amies ganz schön streng sein - es dürfen z.b. keine frischen Früchte eingeführt werden. Die Zitrone, die wir noch im Koffer hatten, verschenkten wir dann kurzerhand. Wir stellten uns schon auf 100 Fragen und die Durchsuchung unseres Gepäcks ein. Doch es kam ganz anders....
Der Beamte bei der Fähre checkte unsere Reisepässe und die Visen. Dann teilte er uns ganz freudig mit, dass es die Möglichkeit gibt, unsere Visen zu verlängern. Er meinte, das wäre ja sicher besser für uns, dann könnten wir uns mehr Zeit lassen und es wäre entspannter. Philipp und ich waren ziemlich verdutzt, denn darauf waren wir garnicht vorbereitet. Keine blöden Fragen, keine Gepäckkontrolle sondern ein Angebot länger in den USA zu bleiben? - das hätten wir nicht erwartet.
Wir sollten nun zu dem Häuschen direkt an der Anlegestelle gehen, da wird das dann sofort erledigt. Gesagt, getan. Der Beamte erwartete uns schon und begrüßte uns sehr freundlich. Er erklärte uns, dass das Visum um die Zeit verlängert werden kann, die wir uns in Kanada aufgehalten haben. Dies geht jedoch nur, wenn die Anzahl der Tage über 31 liegt. Da wir etwa 2 Monate in Kanada waren, war das alles kein Problem. Wir mussten nur nochmal kurz unsere Fingerabdrücke geben und unsere Gesichter wurden gescannt und schon hatten wir ein neues Visum in unserem Reisepass. Wir können jetzt also anstatt bis November bis Mitte Januar in den USA bleiben.
Nun hieß es jedoch weiter warten und hoffen, dass wir es noch auf die Fähre schaffen. Inzwischen waren fast alle wartenden Autos auf dem Schiff. Lediglich 4 Fahrzeuge und wir standen noch da. Die ursprüngliche Abfahrtzeit war auch schon überschritten und wir gaben die Hoffnung schon fast auf. Doch dann durften wir doch noch auf die Fähre fahren, die Autos hingegen hatten Pech.
Die Fährfahrt war ziemlich schaukelig - blöd, dass die Reisetabletten beim Motorrad sind.
Philipp hatte aber ganz andere Sorgen als meine Reiseübelkeit. Er hoffte nur, dass das Motorrad noch steht. Denn die Befestigung war nicht sehr vertrauenswürdig. Er malte sich schon aus, dass es auf dem Boden liegt und bei jeder Welle gegen ein Auto rutscht. Trotz den extremen Wellen und meinen damit verbundenen Problemen versuchte ich ihn zu beruhigen.
In Port Angeles angekommen ging er schnur straks zum Motorrad und zum Glück stand es noch.
Am nächsten Tag erkundeten wir etwas den Olympic Nationalpark. Wir fuhren die Schotterstraße zum etwa 1.800 Meter hoch gelegenen Deer Park. Wir genossen eine wundervolle Aussicht über Port Angeles und konnten sogar bis nach Vancouver Island sehen. Da sich dort oben auch ein kleiner Campingplatz für Zelte befindet beschlossen wie spontan, unser Zelt hier aufzustellen und einfach die Aussicht zu genießen.
Nun wagten wir uns in die Region der Twilight Fans, denn rund um Forks spielen alle Twilight Filme.
Beim Rialto Beach konnten vor lauter Nebel kaum etwas sehen und Forks ist auch nichts besonderes - vermutlich liegt das daran, dass wir einfach keine Twilight Fans sind. Interessant war es aber trotzdem, an einem der nebligsten Orte der Welt gewesen zu sein.
In einem kleinen Tante Emma Laden haben wir uns mit typisch Deutschen Produkten eingedeckt :)
Natürlich gab es dann an diesem Abend sofort Kässpätzle - lecker!!!