Von Beaverton steuerten wir grob Seattle als nächstes Ziel an. Da Philipp unbedingt einen Teil der Washington Backcountry Discovery Route (WABDR) fahren wollten entschieden wir uns für die erste Sektion. Anfangs waren die Forest Service Straßen einfache Schotterstraßen aber später wurden die Steine immer gröber und die Schlaglöcher immer tiefer. Als es dann später auch noch anfing zu regnen schlugen wir unser Zelt im Wald auf und entschieden den Rest erst morgen zu fahren. Im National Forest ist es erlaubt jede Straße zu befahren und auch überall wild zu campen.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter, zuerst noch bei schönem Wetter später dann aber bei strömendem Regen. Wir waren froh, dass uns in Seattle wenigstens eine trockene Unterkunft mit Dusche erwartet, denn wir haben uns über ADVrider (Motorradforum) mit Jeff und Barb verabredet und können dort die nächsten Tage in Seattle übernachten.
Auf dem Highway nach Seattle war es Philipp alles andere als Wohl als die bekannten 4 spurigen Highways nun 8 spurig wurden und wir pünktlich zur rush-hour auf den Straßen unterwegs waren. Da war es ihm auf den Off-road Routen wohler.
Als wir in Seattle ankamen strahlte die Sonne, wir grillten und gingen recht früh ins Bett, denn es war doch anstrengender als gedacht.
Für den nächsten Tag stand bei uns etwas Arbeit an. Als erstes besuchten wir die Niederlassung von Hilleberg, da unsere Reisverschlüsse im Zelt nur noch ganz schlecht liefen und wir auch schon einen kleinen Riss im Innenzelt hatten wollten wir, dass sie sich das Zelt mal genauer anschauen. Wir haben uns mit Petra Hilleberg verabredet. Wir bauten unser Zelt in deren Büro auf. Die schlechtlaufenden Reisverschlüsse liegen wohl an dem vielen Staub und der mangelnden Pflege unsererseits. Naja, wir haben irgendwie nicht dran gedacht die Reisverschlüsse jeden Morgen mit einer Zahnbürste zu putzen. Petra Hilleberg machte uns nun folgende Vorschläge:
1. Unser Zelt Saivo (3 Personen) wird gereinigt und das Loch im Innenzelt geflickt – in 2 Tagen können wir es wieder abholen.
2. Wir bekommen ein „neues“ gebrauchtes Saivo allerdings in einem sehr grellen rot.
3. Wir bekommen ein nigelnagelneues Staika (2 Personen) für 300 Dollar inkl. passender Zeltunterlage.
Wir entschieden uns für die dritte Variante, da wir von dem Saivo nicht 100% überzeugt waren und uns das rot überhaupt nicht gefiel. Philipp wollte eigentlich schon ganz ursprünglich das Staika, wir haben uns aber damals dagegen entschieden, da es nur als 2 Personen Zelt erhältlich ist.
Im Büro stellten wir dann das Saivo als vergleich auf und wir waren der Meinung, dass uns das 2 Personen Zelt eigentlich auch reichen müsste. Es wird zwar schon recht knapp alles im Zelt zu verstauen aber irgendwie wird das schon klappen.
Unser altes Zelt nahmen wir aber trotzdem mit und schickten es nach Hause.
Als nächstes fuhren wir zu MSR, denn dort warteten zwei neue Düsen für unseren Kocher. Da man die Düsen leider nicht einzeln nachkaufen kann, sie aber bei schlechtem Benzin oder ähnlichem kaputt gehen können, haben wir uns mit MSR in Verbindung gesetzt und dürfen die Düsen abholen.
Nun stand noch der Besuch von Touratech USA auf dem Plan. Wir wurden herzlich empfangen und haben uns eine lange Zeit über Motorradreisen unterhalten. Ein Mitarbeiter, der erst vor kurzem mit dem Motorrad durch Zentral- und Südamerika gereist ist, konnte uns aus erster Hand Infos und Tipps geben, was wirklich sehr interessant war. Zum Abschluss machten sie noch ein Foto von uns.
Am nächsten Tag ging es dann in die Stadt. Wir schlenderten über den Pike Place Market und den historischen Stadtteil Pioneer Square. Dort gönnten wir uns einen Berliner Döner - wie in Deutschland schmeckte er zwar nicht, lecker war er aber trotzdem. Eigentlich wollten wir auf den 184 Meter hohen Aussichtsturm Space Needle und die Aussicht über Seattle genießen, 27 $ pro Person waren uns einfach zu teuer. Wir entschieden uns dann doch lieber für ein erfrischendes Bier in der Fermont Brewery.
Am Abend fuhren Jeff und Philipp noch an einen Platz, von dem aus man eine tolle Aussicht auf die Skyline von Seattle hat. An dem Platz warteten gefühlt schon 100 andere um den perfekten Mometan
abzuwarten. Leider zeigte sich der Mount Rainier an diesem Abend nur ein kleines bisschen. Trotzdem kann man ihn erahnen ;)
Anschließend zeigten uns Jeff und Barb noch einige schöne Routen, die wir unbedingt fahren müssen.