Arches Nationalpark

Je weiter wir Richtung Moab kamen, desto wärmer wurde es. Die Temperaturen stiegen auf über 35 °C und wir waren so froh einfach aus den Motorradklamotten zu schlüpfen. Als wir in Moab ankamen war es mittags und wir entschieden uns erst gegen Abend zum Arches Nationalpark, welcher nicht weit weg ist, zu fahren.

Als erstes mussten wir aber unsere Wasservorräte auffüllen, denn es wird empfohlen pro Tag und Person 4 Liter Wasser zu trinken. Wir haben aber nicht verstanden, warum es nicht einmal auf den Campingplätzen Wasser gibt, sondern nur an der Visitor Information. In Kanada, wo wir das Wasser nicht so dringend gebraucht haben wie hier, gab es Wasser im Überfluss.

 

Die Sonne knallte selbst noch gegen 18 Uhr wie verrückt und es hatte immer noch 33°C. Da wir den Sonnenuntergang aber unbedingt im Arches Nationalpark anschauen wollten mussten wir notgedrungen doch wieder in unsere Motorradkleidung. Wir fuhren durch den Park und waren überwältigt.

Eigentlich wollten wir zu dem berühmten "Delicate Arch" fahren, wir fanden ihn aber nicht auf anhieb und die Zeit bis zum Sonnenuntergang rannte uns davon. Wir fuhren zu den nahe gelegenen "Windows" und es enstanden tolle Bilder. Als die Sonne untergegangen war standen immer noch ziemlich viele Fotografen mit ihren Spiegelreflexkameras und Stativen da und platzierten diese perfekt. Philipp ahnte schon, dass sie auf die Milchstraße warten. Er checkte seine "Sonne, Mond und Sterne" App und tatsächlich zeigte diese an, dass die Milchstraße direkt über einem der Bögen erscheinen wird - und zwar genau um 21.24 Uhr. Als stellten wir uns zu den anderen Fotografen und warteten. Tatsächlich kam sie pünktlich kurz nach 21 Uhr.

WOW, das war ein tolles Erlebnis! Sowas hatten wir zuvor noch nie gesehen!

Am nächsten Tag gönnten wir uns einen Campingplatz mit Internet und Wasser. Wir erledigten einige Dinge und organisierten die nächsten Tage. Die Hitze war fast unerträglich. Als dann der Schatten immer mehr verschwand nutzten wir unser Regentarp als Sonnensegel :)

Gegen Abend machten wir uns dieses Mal auf den Weg zum Delicate Arch. Wir fanden ihn dann zum Glück auch, was wir aber nicht wussten, dass man etwa 45 Minuten bis zum Bogen laufen muss. Wir hatten natürlich nur unsere Motorradkleidung und Motorradstiefel an. Es war extrem anstrengend in der Hitze und es ging fast nur Bergauf.

Nach kurzer Zeit bekam ich schnon Blasen an beiden Füßen. Doch ich musste wohl auf die Zähne beißen, denn die Aussicht wollte ich mir nicht entgehen lassen und eine andere Möglichkeit gab es nun wirklich auch nicht. Wir kamen gerade noch rechtzeitig oben am Bogen an, bevor die Sonne unterging.

Die Strapatzen haben sich echt gelohnt!

Nach einigen Fotos ging es dann den ganzen Weg wieder zurück nach unten. Die Blasen taten ganz schön weh und wir hatten kein Pflaster dabei. Inzwischen wurde es schon dunkel und wir machten kurz vor dem Parkplatz eine kleine Pause.

Plötzlich entdeckten wir die Milchstraße und sie war noch kräftiger als am Tag zuvor. Uns kamen zwei Wanderer entgegen, die den Berg hoch liefen um die Sterne zu fotografieren.

Philipp machte einige Fotos und spielte mit dem Gedanken nochmal den kompletten Weg nach oben zu laufen, was für mich aber ein Unding war.

Zwei andere Deutsche kamen inzwischen auch den Berg wieder runter und wir redeten kurz mit ihnen. Als Philipp von der Milchstraße erzählte wurde die Idee, nochmal hoch zu laufen, plötzlich konkreter.

Wir verarzteten meine Blasen an beiden Fersen und wir wanderten los - im dunkeln.

Obwohl wir den Weg schon einmal hoch und wieder runter gelaufen sind war es teilweise nicht so einfach den Weg zu finden.

Wir haben es aber geschafft und wir wurden vom Anblick der Sterne und der Milchstraße über dem Delicate Arch überwältigt :)

Wir waren allerdings nicht die Einzigen, die dort fotografierten. Es wurden verschiedene Beleuchtungstechniken ausprobiert und es entstanden atemberaubende Bilder! Gegen Mitternacht machten wir uns dann endgültig auf den Weg zurück zum Parkplatz. Als Belohnung tranken wir dann gemeinsam mit den beiden aus Heidelberg ein kühles Bier am Parkplatz und es ging zurück zum Zeltplatz.

Eigentlich dachte ich, dass ich es mit diesen Schmerzen nicht einmal das erste Mal bis ganz zum Delicate Arch schaffe und dann ging es doch noch ein zweites Mal hin und zurück - man wächst doch manchmal über seine Grenzen hinaus! Naja, ich musste auch ganz schön auf die Zähne beißen. Was man nicht alles für schöne Bilder in kauf nimmt und für Philipp natürlich :)

Philipp wollte eigentlich am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang nochmal in den Park fahren, aber da wir an diesem Abend ziemlich spät ins Bett kamen entschied er sich dagegen so früh aufzustehen.

Wir fuhren dann am nächsten Morgen aber nochmal in den Park, allerdings erst gegen Mittag. Philipp musste die kleinen Wanderung jedoch ohne mich machen, ich konnte auf Grund der Blasen kaum noch laufen und suchte lieber Schatten am Motorrad.