Glacier Nationalpark

Wir hatten schon einige Tage kein Internet mehr und wir mussten unbedingt mit Bea & Helle - von time to ride - schreiben, denn wir hatten ausgemacht uns im Glacier Nationalpark zu treffen. Deshalb fuhren wir nach Missoula um uns in einen Starbucks zu setzen und den beiden zu schreiben. Da sie von South Dakota her zum Glacier fahren und im Zeitplan eher etwas hinterher sind machten wir aus, dass wir uns um den Campingplatz kümmern. Bea's Reisführer sagt nämlich, dass der Campingplatz meistens um 10 Uhr morgens schon voll ist. Wir fuhren also bis kurz vor den Nationalpark, damit wir am nächsten Morgen nur noch etwa 45 Minuten fahren müssen und uns einen Platz sichern können. Gesagt - getan! Wir fuhren um 7.15 Uhr los und kamen um 8 Uhr am Campingplatz an. Wir waren aber nicht die einzigen, die schon so früh auf der Suche nach einem Schlafplatz waren. Wir haben aber einen Platz bekommen und dieser war auch groß genug um zwei Zelte aufzustellen.

Wir frühstückten dann erst mal gemütlich, badeten im See und chillten.

Am Spätnachmittag kamen dann Bea & Helle mit Bier und genügend Würstchen im Gepäck angefahren. Wir plauderten und es gab wirklich viel zu reden, fragen und auszutauschen; denn die beiden sind schon etwas länger unterwegs alsl wir. Vor 5 Jahren starteten sie in Deutschland, sind über Russland, Asien, Australien, Neuseeland, Südamerika, Kuba und Mexiko nach Nordamerika gefahren. Philipp verfolgt sie schon seit Beginn und insgeheim sind sie auch seine Vorbilder :)

Wir freuten uns also riesig, dass es geklappt hat die beiden zu treffen!

Wir grillten, redeten, mussten zwischendurch neues Bier kaufen, bekamen einige Tipps und gingen spät ins Bett....

Den nächsten Tag gingen wir aus diesem Grund auch eher etwas gemütlicher an. Wir frühstückten und fuhren dann gemütlich mit den Motorrädern durch den Park. Wir genossen die Aussicht, machten Fotos und witzigerweise hielten dann zwei weitere voll bepackte Motorradfahrer an. Die beiden Jungs - von Chasing Borders - sind etwa in unserem Alter, aus Norwegen und haben die ähnliche Route geplant wie wir. Vermutlich werden sich unsere Wege im Laufe der Reise nochmal kreuzen :)

Helle und Philipp gingen für's Abendessen einkaufen, Bea und ich chillten etwas am Campingplatz. Da die beiden vor kurzem ein Campingküche Kochbuch veröffentlicht haben - 30 Tage harte Arbeit - kamen wir in den Genuss von zwei Rezepten. Wir grillten Steaks, es gab Nudelsalat als Beilage und zum Nachtisch Schokobananen :) Hmmmm, das war wirklich lecker!

Hätte es gegen später nicht angefangen zu regnen wäre dieser Abend sicher auch länger geworden.

Eigentlich wollten wir an diesem Morgen schon früh los - für Bea und Helle ging es heute nach Kanada und für uns nach Missoula. Aber irgendwie fiel uns immer wieder was neues zu reden ein, dass wir erst gegen 11 Uhr vom Campingplatz weg kamen. Wir fuhren entlang der Road-to-the-Sun aber heute war es leider nicht so sonnig. Es war sehr frisch und neblig.

An der Gabelung, an der sich unsere Wege trennen sollten hielten wir an und machten eine kleine Kaffepause. Aus der kleinen Kaffepause wurde aber eine längere und längere... Wir quatschten, holten uns einen zweiten Kaffe und quatschten weiter. Als es dann schon Nachmittag war stellte sich die Frage, fahren wir jetzt wirklich los oder gehen wir hier einfach nochmal gemeinsam auf einen Campingplatz? Wir entschieden uns für die zweite Variante:)

Das Wetter zog immer weiter zu und es scheinte so, als würde es bald anfangen zu regnen. Wir steuerten den nächsten Campingplatz an und freuten uns schon, als wir sahen, dass es dort auch Cabins gab. Leider waren aber alle ausgebucht.

Das wäre jetzt wirklich perfekt gewesen uns eine Cabin zu teilen - denn der Preis relativiert sich dann wieder.

Zwischenzeitlich regnete es tatsächlich schon. Der nette Herr vom Campingplatz telefonierte die umliegenden Campingplätze mit Cabins ab, es waren aber alle belegt. Helle fuhr dann parallel los um auf Suche zu gehen. Kaum war er los gefahren, stürmte Bea aus dem Campingplatz Office um Helle zu stoppen, denn der Herr hatte eine freie Cabin gefunden. Helle sah sie aber leider nicht mehr. Als sie wieder ins Office rein kam stellte sich aber auch heraus, dass die Cabin 250 $ für eine Nacht gekostet hätte - unsere Hochstgrenze lag bei 100 $.

So mussten wir uns mit unseren Zelten zufrieden geben - zum Glück hatten wir einige Tarps dabei, die wir spannen können und es uns somit im trockenen gemütlich machen können.

Wir kochten Spaghetti mit Tomaten-Gemüsesoße. Gegen später hörte es zwar auf mit regnen, aber es kühlte immer noch extrem ab. Helle fuhr zum Supermarkt und holte einen Karton Rotwein den wir dann kurzerhand zu Glühwein machten.

Die Nacht war mit 0 °C entsprechend kalt - aber unsere warmen Schlafsäcke bewährten sich :)

Der Wecker musste am nächsten Morgen mehrfach klingeln, bis wir uns alle aus den Zelten bewegten. Während wir frühstückten zog der Himmel immer mehr auf und die Sonne strahlte wieder. Wir konnten alle unsere Sachen zum trocknen auslegen und auch trocken wieder einpacken :) Das entschädigt den Regen dann schon fast wieder - es gibt kaum etwas blöderes als alles nass einzupacken.

Dieses Mal verabschiedeten wir uns dann wirklich :D

Wir fuhren nach Missoula und Bea und Helle nach Kanada. Schade, dass wir nicht noch länger gemeinsam reisen konnten - war echt cool mit den beiden :)