Idaho - Backcountry Discovery Routes

Idaho wir kommen :)

Es war auch heute wieder ein sehr heißer Tag. Als wir in Sandpoint an einem See vorbei kamen und die Menschen baden sahen wären wir am liebsten auch ins Wasser gesprungen. Unsere Hosen klebten bei etwa 35 °C und wir hatten den Zwischenstopp eigentlich nur eingelegt um einen Geldautomaten zu suchen. Jetzt eine Badepause zu machen würde uns viel zu viel Zeit kosten, denn es war Samstag und die Zeltplätze sind da schnell belegt. Also schlüpften wir gezwungendermaßen auch wieder rein in unsere Jacke - die Sehnsucht nach Fahrtwind stieg immer mehr.

Wie bereits geahnt war der Campingplatz den wir angesteuert hatten natürlich schon voll und ein anderer war nicht in absehbarer Nähe. Das Gute in den Vereinigten Staaten ist jedoch, dass man in jedem National Forest an jedem Platz wild campen darf. Für den nächsten Tag haben wir eine Off-road Route (Idaho Backcountry Discovery Routes - IDBDR) geplant, die vorwiegend durch den National Forest führt und nur wenige Kilometer entfernt beginnt. Einen Platz zum Campen dürften wir also ziemlich schnell finden.

Da wir die Campingplatzsuche also nicht fortsetzen mussten hielten wir bei der nächsten Bademöglichkeit an. Philipp kühlte seinen ganzen Körper ab - ich nur  meine Füße :)

Wir machten uns dann weiter auf den Weg Richtung BDR und fuhren die ersten Kilometer auf der Schotterstraße der Sektion 7. An einem schönen Platz stellten wir unser Zelt auf, kochten und tranken Bier. Es war sehr ruhig auf der Anhöhe in Mitten des Waldes. Manchmal schon fast zu ruhig. Man gewöhnt sich zwar an das wild Zelten, die Tiefschlafphase tritt bei mir jedoch nicht wirklich ein - was man von Philipp nicht gerade behaupten kann. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er mit seinem lauten Schnarchen die wilden Tiere abhält oder eher anlockt!!??

Am nächsten Morgen wurden wir um 6 Uhr von der Sonne geweckt und wir genossen den Sonnenaufgang. Wenige Minuten später wurde diese Idylle jedoch von Straßenarbeitern gestört, die am Sonntagmorgen um 6.15 Uhr hier im abgelegenen Waldstück irgendwelche Arbeiten zu erledigen hatten.

Wir nutzten die Gunst der Stunde und stiegen aus den Federn, denn wir hatten heute noch einiges vor und konnten so die noch frische, leicht kühle Luft Idahos genießen.

Ein Arbeiter fragte uns, ob wir gut geschlafen haben oder ob wir die Wölfe heulen gehört haben. In den gegenüberliegenden Waldstücken leben wohl zwei Wolfrudel, die sich gegenseitig anjaulen. Gut, dass wir das nicht vorher gewusst haben und auch nichts gehört haben.

Die Landschaft und die Aussicht waren atemberaubend. Idaho zeigte sich hier wirklich von seiner schönsten Seite.

Die Schotterstraßen waren gut zu fahren und Philipp hatte regelrechten Fahrspaß - für mich hielt es sich teilweise eher in Grenzen.

Bei einer Schotterpassage stieg ich lieber schon frühzeitig ab, denn die Steine wurden immer größer. Fotos knippsen macht mir da schon wesentlich mehr Spaß und als es Philipp umschimss konnte ich sofort ein Schnappschuss machen. Passiert ist zum Glück nichts!

Die letzten 40 km waren extrem anstrengend und schlecht zu fahren. Wir waren nach den 160 km Schotterpiste, für die wir 7 Stunden benötigt haben, wirklich erschöpft. Wir konnten uns aber schon auf ein Deutsches Hefeweizen von Maisel's freuen, das wir noch im Gepäck hatten - auch wenn wir uns beide unterwegs schon ausgemalt haben, dass die Flasche auf Grund der abartigen Durchrüttelung zersprungen ist. Am Campingplatz angekommen wurde dies als erstes gecheckt und zum Glück war sie noch ganz :)

Der Campingplatz war günstig und wir konnten uns sogar am nahegelegenen Bach abkühlen.