Grenzübergang

Als wir morgens um 7 Uhr die Hotelzimmertüre öffneten traf uns fast der Schlag - es war schon wieder so abartig heiß!! Wir sind extra früh aufgestanden um die Grenze noch am Morgen hinter uns zu bringen aber bezüglich der Hitze brachte das gar nichts. Es hatte knapp 30 °C.

 

Eigentlich wollten wir beim Supermarkt noch einen kurzen Stop einlegen um etwas zu frühstücken, der hatte aber noch zu. Also ging es ohne Frühstück zu Grenze.

 

Dort angekommen war alles total unübersichtlich. Wir wurden nicht angehalten, keine Schranken, keine Schilder die uns den Weg weisen. Wir merkten aber, dass wir schon zu weit gefahren sind und drehten nochmal um. Das Gebäude der Aduana in Honduras (Grenzgebäude) war etwas zurückgesetzt und leicht zu übersehen. Wir parkten das Motorrad und Philipp ging rein um die Papiere für das Motorrad stempeln bzw. canceln zu lassen.

Keine Minute später standen gefühlt 10 Männer bei mir und redeten mit mir. Ich fühlte mich nicht unsicher, aber alle wollten uns beim Grenzübergang an die Hand nehmen und nachher wieder Kohle kassieren. Ich stand in der Hitze und musste die interessierten Fragen über unsere Reise beantworten. Zum Glück ging das bei Philipp nicht lange und ich konnte dann rein um meinen Ausweis stempeln zu lassen. Hier mussten wir keine Gebühren bezahlen.

Als ich wieder raus kam sagte Philipp zu mir: "Die gehen mir alle gewaltig auf den Sack!" Ihm sind sie nämlich auch nicht von der Seite gewichen.

Wir fuhren einfach weiter und einer folgte uns mit dem Fahrrad. Wir machten ihm aber gleich klar, dass wir seine Hilfe nicht brauchen und er drehte wieder um.

 

An der Grenze von Nicaragua wurde das Motorrad wieder gegen Schädlinge besprüht (3 USD) und wir konnten weiter zum nächsten Gebäude fahren. Dort stand auch wieder ein Junge, höchstens 12 Jahre alt, und wollte uns beim Grenzübergang helfen. Wir wissen auch nicht so richtig was wir über die Grenzhelfer sagen sollen. Irgendwie tun mir die Kinder leid, die sich hier das Geld verdienen und den ganzen Tag in der Sonne stehen. Aber auf der anderen Seite brauchen wir die Hilfe einfach nicht und wollen das irgendwie auch nicht unterstützen. Wir sagten auch ihm freundlich, dass wir die Hilfe nicht brauchen.

Wir mussten Angaben zum Motorrad machen und anschließend zum Beamten ins Gebäude gehen. Dieser hatte die Ruhe weg und ließ uns erstmal 10 Minuten am Schalter warten. Anschließend stempelte er unsere Reisepässe und verlange 12 USD pro Person. Das kam uns schon ganz schön viel vor... Und als wir dann später sahen, dass die Quittung mit nur 10 USD ausgestellt war wussten wir schon was Sache ist.

 

Weiter ging es zum nächsten Fenster für den Motorrad Import. Wir mussten nur die Originale des Reisepasses und Fahrzeugschein vorlegen - Kopien brauchten wir dieses Mal keine, sie wurden selbst von der Dame gemacht!! Ich ging solange zum Geldautomaten, was auch sehr überraschend war, dass hier direkt im Gebäude einer Stand.

Die Dame reichte uns das Dokument und wir warteten darauf etwas bezahlen zu müssen, aber da kam keine Aufforderung. Wir fragten vorsichtshalber nach und sie sagte, nene kostet nichts. Die nächste gute Überraschung die uns hier erwartete :)

Wir waren also fertig. Knapp eine Stunde hat es nur gedauert und insgesamt 24 Euro gekostet.

 

Nicaragua wir kommen :)

Leon - Vulkan Cerro Negro

Im Hostel in Leon angekommen durften wir das Motorrad durch die Bar fahren und im Innenhof abstellen - hier ist es garantiert sicher :) Wir können das Hostel Via Via wirklich weiterempfehlen!

Für den nächsten Tag meldeten wir uns beim Vulkan Boarding des Cerro Negro beim Bigfoot Hostel an. Es kostete 35 USD + 5 USD Eintritt für den Nationalpark.

 

Es gehört zu den gefährlichsten Dingen, steht auf Platz 2 der Liste "Die gefährlichsten Dinge die man vor seinem Tod gemacht haben muss" und der Rekord liegt bei 95 km/h. Wir werde  mit einem Holzbrett von einem aktiven Vulkan runter boarden.

 

Die Anfahrt zum Vulkan war schon ziemlich abenteuerlich. Wir waren 17 Leute, die in einem orangen Truck mit Sitzbänken auf der Ladefläche zum Vulkan gefahren wurden. Aus den Boxen schallte Partymusik und wir fuhren an ziemlich abgelegenen Häusern vorbei. Pferde, Kühe und Rindergespanne kamen uns entgegen. Der Truck hupte laut und fuhr ziemlich zügig an den Einheimischen vorbei. Irgendwie war das ein befremdliches Gefühl. Wir fahren mit lauter Musik durch die Gegend, bezahlen 35 USD für einen Ausflug wobei der Monatslohn der Menschen hier gerade mal so viel beträgt... Naja wenigstens sammelten wir auf der Strecke einige Einheimischen ein, die uns das Board hochtragen und so auch vom Tourismus profitieren.

 

Als wir am Vulkan ankamen wurden uns Rucksäcke mit dem Anzug und Schutzbrillen ausgeteilt. Man konnte sich nun entscheiden ob man das Board selbst trägt oder nicht. Ich trug es nicht selbst, Philipp hingegen schon :D


Eine Stunde muss man in der knallen Hitze den Vulkan hoch wandern, der Weg besteht aus Geröll, großen Felsbrocken und sandigem Untergrund. Die Aussicht ist wunderschön und wir können direkt an den Krater des Vulkans laufen. Der Boden ist heiß - man spürt die Aktivität des Vulkans förmlich. Das war wirklich faszinieren.


Nun zogen wir den orangenen Schutzanzug an und platzierten uns am Ausgangspunkt. Uns wird kurz erklärt, wie man die Geschwindkeit kontrolliert und dass wir unseren Kopf auf jeden Fall ausschalten sollen - denn es kann wirklich ganz schön gefährlich werden - das schwarze Lavageröll ist alles andere als soft.
Wir schauen die schwarze "Bahn" hinunter, das Ende ist auf Grund des letzten steilen Abschnittes nicht zu sehen und schon geht's los.
Philipp entscheidet sich für die schnellere Variante und legt 67 km/h hin.
Ich fahre eher gemütlich und bekomme 38 km/h auf's Board. Aber selbst das kam mir ziemlich schnell vor.
Wow - das war ein wirklich super Erlebnis und wir hatten richtig viel Spaß :)

 

Zurück am Hostel angekommen brauchten wir dringend eine Dusche, alles war schwarz....