Über eine lange Schotterpiste und 37°C machten wir uns auf den Weg an die Ostküste der Baja. Es war sehr anstrengend und vor allem wurde es immer heißer. Doch als wir in San Felipe angekommen sind entschädigten sich die Strapazen - der Blick des Campingplatzes und Wasser des Golf von Kaliforniens waren toll.
Wir entschieden uns zwei Nächte hier zu bleiben und etwas zu relaxen.
San Felipe ist eine kleine Stadt, die entlang des Strandes einige kleine Restaurants und Souvenirläden zu bieten hat. Anscheinend wurde jedoch mit einem größeren Touristenaufkommen gerechnet, denn die vielen Campingplätze sind nahezu leer, einige geschlossen und heruntergekommen.
Philipp und Aaron nutzten die Gelegenheit um sich die Haare und den Bart schneiden zu lassen - für 6 Euro wirklich ein Schnäppchen :)
Von San Felipe ging es auf überwiegend geteerter Straße weiter nach Rosarito. Vorbei an einigen Military Checkpoints, die jedoch immer nur wissen wollten wohin es geht, fuhren wir Richtung süden. Ein genaues Ziel hatten wir eigentlich nicht vor Augen. Wir machten einige Trinkpausen und freuten uns dann aber auch wieder auf den Fahrtwind. Die Sonne knallte den ganzen Tag (wie jeden Tag). Die Höchsttemperaturen kletterten auf 37C (wie jeden Tag).
In einem kleinem Cafe am Straßenrand gönnten wir uns einen Kaffee und einen leckeren Käsekuchen - der Kuchen schmeckte fast wie zuhause :) Als Kaffee wurde uns heißen Wasser serviert und lösliches Kaffeepulver daneben gestellt.
So langsam ging die Sonne schon unter und wir fanden keinen Campingplatz. Wir hielten nach Plätzen zum Wildcampen ausschau. Als wir dann durch Rosarito fuhren, hielt Jens an einem kleinen Restaurant an und fragte, ob wir hier essen können und unser Zelt im Garten aufschlagen dürfen - es war natürlich kein Problem und uns wurde ein Platz hergerichtet.
Wir schlugen unsere drei Zelte auf und da wir einen riesen Hunger hatten bot sich das mit dem Restaurant sowieso ganz gut an. Das Essen war lecker und wir freuten uns schon auf das Frühstück am nächsten Morgen :) Wir mussten nicht einmal etwas für unseren Zeltplatz bezahlen.
Die Menschen in Mexiko sind wirklich sehr nett und hilfsbereit, wir waren froh einen Platz zum Zelten zu haben und die Einheimischen waren froh, dass wir zum Abendessen und Frühstück da waren!
Wir mussten wieder an die Küste!! Die Hitze trieb uns den Schweiß aus allen Poren. Schon früh morgens war es annähernd 30 °C warm. Auf dem Weg nach Santa Rosalia überquerten wir die "Grenze" von Baja California nach Baja California Sur (Süd). Wir steuerten ein günstiges Hotel in Santa Rosalia an. Dort angekommen wurden uns zwei große Doppelzimmer für je knapp 25 Euro angeboten. Wir durften unsere Motorräder im Innenhof des Hotels parken. Da unsere ursprünglichen Zimmer aber nicht direkt bei den Motorrädern waren bekamen wir zwei größere 3er- Zimmer zum selben Preis direkt beim Motorrad. Wir dachten uns dann, dass uns eins dieser großen Zimmer auch für alle 4 Personen reichen würde. Wir handelten ein wenig und bekamen das 3er Zimmer für 4 Personen zum Preis eines Doppelzimmers. 6 Euro pro Person pro Nacht - schon wieder ein richtig gutes Schnäppchen gemacht!
Am nächsten Morgen ging es Richtung Loreto.
Wir stoppten in Mulege bei einer alten Mission/Kirche und schauten uns diese an. Hinter der Kirche befand sich eine wunderbare Oase mit einem tollen Aussichtspunkt. Doch der Aussichtspunkt war tükisch...
Ich öffnete meinen Zopf um ein schönes Foto zu machen, aber soweit kam es dann garnicht. Auf einmal kamen unglaublich viele Bienen angeflogen und wir wurden attakiert. Eine Biene verfing sich in meinen Haaren und stach natürlich sofort zu. Wir konnten vor lauter Haaren die Biene nicht gleich finden sondern nur hören... Es schmerzte höllisch. Nach einer kleinen Pause ging es dann weiter. Es war nicht gerade angenehm den Helm aufzusetzen...
Vorbei an schönen Stränden und Campingplätzen direkt am Strand mussten wir allerdings nach Loreto, denn wir hatten ein Hotel für die nächsten beiden Nächte gebucht. Wir wären gerne eine Nacht am weißen Sandstrand mit klarem blauen Wasser geblieben.. Irgendwann wird sich das schon nochmal ergeben :)
In Loreto angekommen steuerten wir sofort unser Hotel an und konnten es nicht erwarten unter die Dusche zu springen.
Nach einer schönen Erfrischung liefen wir in die Stadt und hielten nach einem Restaurant ausschau. Die kleine Stadt versprüht sehr viel Charme und gefällt uns sehr gut.
Und das beste ist, es gibt sogar eine Brauerei :) Wir tranken dort ein Bier und verabredeten uns für den nächsten Tag zu einer Brauereiführung.
Am nächsten Morgen waren meine Lymphknoten am Hals, auf der Seite des Stiches, dick und schmerzten. Was so eine kleine Biene doch anrichten kann..
Es war mittags so warm, dass wir im Hotel blieben und erst gegen Abend raus gingen. Wir verstehen schon, warum es hier die Siesta gibt!
Wir liefen zur Brauerei und bekamen eine kleine Führung. Der Braumeister ist aus Irland und hat sogar schon in Karlsruhe gearbeitet. Nach der Führung tranken wir ein Bier und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
In einem kleinen eher von Einheimischen besuchten Restaurant kosteten wir das traditionelle Gericht Pozole. Es ist ein Eintopf mit Fleisch und Mais.
Er sieht nicht besonders lecker aus - und das ist er unserer Ansicht nach auch nicht..
Vor allem wenn man wirklich nicht weiß auf was man da beisst. Wir vermuteten, dass es eine Suppe aus Innereien ist. Die Konsistenz würde ganz gut passen. Wir beschlossen deshalb erst nach dem Essen zu recherchieren was wirklich in der Suppe drin ist.
Die Auflösung: Der Mais wird besonders lange gekocht und zubereitet, sodass er nicht mehr als Mais zu erkennen ist sondern viel mehr wie Innereien aussieht.
Hui Glück gehabt.. Hätten wir doch schon früher schauen sollen, dann hätten wir vielleicht doch mehr gegessen :)