Unser Weg nach Palenque wurde schon 150 km nach Oaxaca vorübergehend gestoppt...
Die Erhöhung der Benzinpreise führt hier zu mächtig Aufruhr. Wir fuhren an der großen Autoschlange vorbei, denn wir dachten es handelt sich um einen Rückstau eines Unfalls, den wir umfahren können. Doch es war kein Unfall sondern eine Straßensperre.
Steiner auf der Straße, Policia Municipal mit Machete und Schlagstock - so sehen hier die Demonstrationen aus.
Wir fragten, ob wir mit dem Motorrad nicht durch fahren dürfen - NEIN, es war kein Durchkommen möglich. Es war 12.00 Uhr.
Wir stiegen vom Motorrad ab. Wir befreundeten uns mit den Mexikanern vor und hinter uns und fanden so heraus, dass die Straßensperre wohl erst wieder um 8 Uhr am nächsten Morgen geöffnet werden soll. Also machten wir es uns auf der Straße gemütlich, suchten Schatten und aßen Snacks.
...15 Uhr...Als wir Wassernachschub brauchten lief Philipp durch die Absperrung durch und kaufte in einem kleinen Shop am Straßenrand Wasser. Die Demonstranten waren sehr friedlich und plauderten ein bisschen mit Philipp.
Als ein Motorrad durchgelassen wurde zogen wir unsere Helme an und machten uns auch für die Durchfahrt bereit. Ein "Polizist" machte uns aber gleich klar, dass wir keine Chance haben.
Wir warteten und warteten aber als es so langsam gegen 17.00 Uhr ging wurden wir etwas nervös, denn wir wollten die Nacht nicht hier verbringen und auch nicht unbedingt bei Dunkelheit weiterfahren.
...17.15 Uhr...Kurze Zeit später kam Aufbruchsstimmung auf und man musste platz für die entgegenkommenden Autos machen - juhuu endlich kann es weiter gehen!
Da hatten wir uns wirklich getäuscht..
Nach einiger Zeit wurde das Auto vor uns durch gelassen und wir fuhren einfach hinter her. Wir wurden dann aber aufgefordert wieder zurück zu fahren. Da wir das Motorrad aber nicht zurück schieben konnten durften wir dann doch wieder weiter fahren. Auf der anderen Seite der Absperrung kamen wir aber leider nicht mehr weiter und die Herren mit Machete kamen langsam auf uns zu. Wir drehten schnell um und fuhren in eine kleine Seitenstraße um die Absperrung so zu umfahren. Das ging aber leider auch nicht - eine weitere Absperrung.
Wir standen dort eine weile bis uns dann von einem Einheimischen angeboten wurde, dass er uns für 5 Euro einen Weg zeigt, den wir fahren können und so um die Straßensperre vorbei zu kommen. Er fuhr mit seinem Motorrad voraus, wir hinterher. Als wir dann aber vor einem Fluss mit matschigem Untergrund standen sagten wir ihm, dass wir da nicht durchfahren können. Er fuhr voraus und wollte uns zeigen, dass es möglich ist - wir drehten aber um und fuhren wieder zu der Absperrung zurück. Wir schauten auf GoogleMaps und fanden dann eine alternitav Strecke, die uns mit einer Brücke über den Fluss führen müsste. Ein Verusch war es zumindest wert.
Die Stahlkettenabsperrung konnten wir umfahren und es sah ziemlich gut aus, dass wir es dieses Mal schaffen - bis wir dann vor einem Armeecamp standen. Wir durften aber ohne Probleme durch fahren, eine Brücke über den Fluss gab es aber auch hier nicht. Die Armeemänner badeten gerade im Fluss und reinigten ihren Truck. Der Fluss hatte aber ein deutlich steinigeres Flussbett so dass Philipp ohne Probleme durchfahren konnte. Als ich hinterher lief fragten mich die Armeemänner, ob sie mich über den Fluss tragen sollen. Als ich dankend ablehnte und durch das Wasser lief lachten und klatschten sie. Sie beschrieben uns den weiteren Weg zur Hauptstraße und schon hatten wir die Straßensperre umfahren.
Wir steuerten das nächste Motel an und fielen um 20 Uhr absolut müde ins Bett.
Das war vielleicht ein Tag!
Auf unserer Route nach Palenque steuerten wir ein Kinderheim in Ocozocoautla an. Auf unserer Campingapp ist dieser Platz als kostenloser Platz zum campen markiert.
Als wir dort ankamen wurden wir herzlich empfangen und der Heimleiter hat uns gezeigt wo wir unser Zelt aufstellen können. Die Toilette durften wir in einem der Zimmer benutzen. Nach einer Weile kamen zwei Mädels zu uns, wir verstanden zwar nicht, was sie zu uns sagten aber wir haben verstanden, dass wir mitkommen sollten. Wir gingen mit ihnen mit und sie zeigten uns ein Zimmer das sie extra für uns hergerichtet hatten. Wir bedankten uns, sagten aber dass uns unser Zelt zum schlafen reicht.
Philipp machte einige Fotos von der Anlage, bis ihm dann die Mädels riefen, dass er doch bitte auch noch ein Foto machen soll. Er "redete" mit ihnen, auch wenn sie sich nicht wirklich verstanden.
Wir hatten einen schönen Abend dort und spendeten am nächsten Morgen natürlich eine Kleinigkeit an das Kinderheim.
Mexikos Natur hat wirklich zwei Seiten
- eine wunderschöne Seite mit tollen Aussichten und auf der anderen Seite unglaublich viel Müll am Straßenrand.
Die Wasserfälle von Agua Azul mussten wir uns auf unserem Weg nach Palenque natürlich auch anschauen.
Das kristallblaue Wasser sah wirklich beeindruckend aus, wären da nicht die Unmengen an Touristen und die vielen Verkaufsstände gewesen. Dennoch war es ein schöner Zwischenstopp und die Kokosnuss war eine super Erfrischung :)
Die Ruinen von Palenque gehören zu den bekanntesten Ruinen Mexikos und sind unserer Ansicht Pflicht auf jeder Mexikoreise.
Mitten im Dschungel gelegen und umgeben von Brüllaffen ist die Atmosphäre einfach einmalig.
Wir fanden einen Campingplatz in nächster Nähe zu den Ruinen und wurden in der Nacht durch das laute gebrülle der Brüllaffen natürlich geweckt. Am nächsten Morgen war die Luftfeuchtigkeit so hoch und wir schwitzten schon ohne irgendwelche Anstrengungen.
Auf dem Campingplatz trafen wir Melise und Walter, die wir in der OverlanderOasis in Oaxaca schon getroffen hatten, sie sind mit einem Bremach durch Noramerika bis Panama unterwegs. Da unser Motorrad seit kurzem ein komisches klackern von sich gibt wollten wir dies mal überprüfen. Da Melise und Walter vor 21 Jahren Südamerika schon mit dem Motorrad erkundet haben fragten wir Walter nach Rat. Nachdem wir die Kette runter gemacht hatten und das Motorrad starteten war das Geräusch extrem zu hören. Wir vermuteten, dass das Abtriebswellenlager kaputt ist. Da wir nun aber nichts reparieren konnten vertagten wir die ganze Angelegenheit.
Wir machten uns nun endlich auf zu den Ruinen. Wir kauften die Karten und keine 2 Minuten später fing es an unglaublich stark zu regnen - wir sind ja auch wieder im Regenwald.. Wir stellten uns eine Weile unter und als es aufhörte gingen wir los. Einen Vorteil hatte es ja, es waren wenige Menschen auf dem Gelände und wir konnten die Ruinen auf uns wirken lassen. Durch den starken Regen war die Feuchtigkeit in der Luft regelrecht zu sehen. Wir erkundeten die Ausgrabungsstätten und waren wirklich begeistert :)
Gegen Abend fing es dann wieder an zu regnen, die ganze Nacht hat es geregnet.. Wir entschieden uns dann am nächsten Morgen, dass wir lieber im Zelt bleiben und nochmal eine Nacht länger bleiben. Es war eine gute Entscheidung, denn es regnete den kompletten Tag.
Wir nutzten die Zeit um im Internet zu recherchieren, was mit dem Motorrad los ist. Was im Nachhinein schlachlose Nächte bei Philipp verursacht hat. Er befürchtete schon das schlimmste - mit Motor auseinander bauen und und und..
Wir entschieden uns dann zum nächsten BMW Händler nach Merida (550km entfernt) zu fahren um das Motorrad "untersuchen" zu lassen.