Auf dem Weg von Puebla nach Oaxaca legten wir an einem tollen Campingplatz einen Zwischenstopp ein. Wir genossen es nach 3 Wochen wieder eine Nacht im Zelt zu verbringen, zumal wir uns in Oaxaca wieder eine kleine Casita gemietet haben und dort zwei Wochen bleiben werden.
Als wir am nächsten Tag in der OverlanderOasis ankamen wurden wir von Leann & Calvin herzlich empfangen. Die Casita ist richtig schön und es ist der perfekte Platz um Weihnachten zu verbringen und uns auszuruhen (vor allem ich mit meiner Schulter).
Leann & Calvin kommen eigentlich aus Kanada, wohnen aber seit 5 Jahren hier und betrieben das Overlandercamp. Sie selbst wohnen in ihrem riesigen Wohnmobil, das in ihrem Wohnzimmer steht. Es ist einfach ein schöner Ort um andere Reisende zu treffen und sich die Umgebung anzuschauen - wir freuen uns auf die nächste Zeit!
Für den ersten Morgen haben wir sogar selbstgerösteten Kaffee geschenkt bekommen, wir haben uns wirklich gefreut und er war super lecker :)
Die OverlanderOasis ist wirklich ein toller Ort. Man trifft immer nette Menschen und Calvin & Leann sind super nett. Vor allem wenn irgendetwas repariert und überholt werden muss ist man hier am richtigen Platz.
Jedes Jahr am Abend vor Heilig Abend wird in Oaxaca die Nacht der Rettiche gefeiert. Wir ließen es uns natürlich nicht entgehen und schauten uns die Tradition an.
Hier handelt es sich um einen Rettichschnitzwettbewerb der seit dem Jahr 1897 jedes Jahr stattfindet.
Wir waren von den Skulpturen und Schnitzereien wirklich begeistert. Vor allem muss man auch bedenken, dass es über 25 °C warm ist und die Rettiche ziemlich schnell schrumpelig werden und die Farbe verlieren. Aus diesem Grund werden sie alle paar Minuten mit Wasser besprüht um so lange wie möglich frisch auszusehen.
Den Heiligen Abend verbrachten wir dieses Jahr zu zweit. Wir kochten uns Rouladen mit Knödel und Speckbohnen.
Am 1. Weihnachtsfeiertag bereiteten Leann und Calvin einen Truthan für alle Gäste der OverlanderOasis vor. Jeder Gast musste eine Beilage mitbringen und es entstand eine tolle Auswahl an leckerem Essen. Wir brachten Knödel, Kartoffelsalat und Schokoladenmousse mit - wir mussten es ja schließlich ausnutzen, dass wir gerade eine richtige Küche zum kochen haben.
Zur Vorspeise gab es eine Zwiebelsuppe und anschließend den Truthan mit Kartoffelgratin, verschiedenem Gemüse, Kartoffelsalat und eben Ködeln - hmmm das war wirklich lecker. Wir hatten einen schönen und unterhaltsamen Abend mit Nat & Mark aus Kanada, Rosi & Klaus aus Köln und Leann & Calvin sowie deren Freundin.
Es war zwar viiiiel wärmer als Zuhause und auch komplett anders aber wir hatten trotzdem viel Spaß.
Dank der super Unterstützung des Heidenau-Reifen-Teams aus Deutschland warteten in Oaxaca schon Heidenau-Reifen auf uns, die nur noch abgeholt werden mussten. Neue Schläuche für die Reifen erhielten wir schon in Puebla direkt aus Deutschland - nach 50.000 km war es auch wirklich an der Zeit dieses beim nächsten Reifenwechsel auch zu wechseln. Vielen Dank für eure Unterstzützung liebes Heidenau-Reifen-Team!!
Philipp holte die Reifen am 24.12. ab und wir sahen es quasi als Weihnachtsgeschenk an :)
Gemeinsam mit Calvin kümmerte sich Philipp um das wechseln der Reifen, während ich Berichte schrieb!
In den nächsten Tagen wurde noch einiges am Motorrad geschraubt und erneuert.
Da das Vorderrad beim Reifenwechsel eh schon draußen war und die Kugellager nicht mehr 100%ig rund liefen wurden diese auch gleich ausgetauscht. Unserer Federgabel spendierten wir neue
Gleitbuchsen, Simmerringe und neues Öl. Eigentlich braucht man dafür ein spezielles Werkzeug, da wir dies aber nicht hatten zeigte uns Calvin seine kreative Ader. Er bastelte Kurzerhand einfach
ein ähnliches "Werkzeug" aus einem Roh und einem Stück Holz - es hat super geklappt. Das schwierigste an der Sache war da fast das Öl für die Federgabel zu finden... das kostete uns ganz schön
viel Zeit und schlussendlich dann auch genau so viel Geld! Ein Yamahahändler hat es uns dann ermöglicht.
Unsere Kühlflüssigkeit wurde schon seit längerem nicht mehr gewechselt und deshalb wollten wir diese auch erneuern. Aber wie schon bei dem Öl für die Federgabel war dies auch nicht so einfach zu
finden.. Beim Hondahändler wurden wir dann schlussendlich fündig.
Zu guter letzt haben wir das Ventilspiel gemessen, zum Glück waren die Werte im Rahmen und wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Nun können wir sagen, dass das Motorrad wieder fit für die nächsten 28.000 km ist - das hoffen wir zumindest.
Philipp hat das ganze wirklich super gemacht - ich bin echt stolz auf ihn!!
Das hätte uns einiges an Geld gekostet, wenn wir das alles in einer Werkstatt hätten machen lassen. Zuhause hätten wir das bestimmt nicht selbst gemacht aber wenn man sich die Zeit nimmt und es einfach versucht und schaffen will dann klappt das auch.
An diesen Dingen merkt man wirklich, wie man über sich selbst hinauswachsen kann :)
Silvester lief hier etwas anders ab als in Deutschland. Klar, wir waren ja auch nicht bei unseren Freunden sondern haben Silvester dieses Jahr in einem sehr kleinen Kreis verbracht.
Ursprünglich war geplant, dass wir am Abend Käsefondue machen - Philipp war schon ganz aus dem Häuschen! Ihm hat's richtig geschmeckt - schon krass, dass es sogar hier "anscheinend" Original Schweizer Käsefondue gibt.
Dann haben wir uns aber entschieden am Mittag schon Käsefondue zu essen und am Abend gemeinsam mit Calvin und Leann in eine neu eröffnete Pizzeria im Ort zu gehen. Es war sehr lecker. Als wir wieder "zuhause" waren tranken wir in deren Wohnzimmer Bier und Calvin überraschte uns mit "Dinner for one". Seit einigen Jahren gehört das hier auch schon zu einer Tradition an Silvester, denn irgendwelche Reisenden aus Deutschland haben das hier eingeführt.
Um 24.00 Uhr schauten wir uns das Feuerwerk an und kurz danach gingen wir dann auch schon schlafen. Am nächsten Tag mussten wir schließlich wieder einiges am Motorrad erledigen.
In Santa Maria del Tule steht der dickste Baum der Welt und hat einen Durchmesser von 14 Metern. Den haben wir uns natürlich angeschaut. Wir sind oft durch die Straßen von Santa Maria del Tule geschlendert und haben auf dem Markt eingekauft.
Die Marktpreise in Mexiko sind wirklich beeindruckent. Für umgerechnet etwa 3 Euro haben wir jeweils folgendes gekauft:
3 Mangos, 1 Ananas, Ingwer, 3 Karotten, 4 Kartoffeln
oder
2 Pfirsiche, 3 Mangos, 1kg MiniBananen, 2 Avocados, 2 Tomaten, 1 Bund Petersilie
Dazu kommt noch, dass die Früchte einfach viel viel besser als bei uns schmecken.
Des weiteren haben wir mit Calvin's selbstgemachten Spätzlepresse Käsespätzle gemacht. Das war vielleicht lecker :) Man könnte sich wirklich daran gewöhnen eine richtige Küche mit Kühlschrank zu haben!