Geplant war es nicht nach Merida zu fahren, da sich dort aber die nächste BMW Werkstatt befindet, änderten wir unseren Plan.
Die Geräusche, die unser Motorrad in letzter Zeit von sich gab, bereiteten uns Sorgen. Philipp recherchierte und machte sich einfach verrückt, was das sein könnte. Da wir vermuteten, dass das Antriebswellenlager defekt ist und das eine größere Sache werden würde wollten wir fachmännischen Rat von BMW.
So fuhren wir die 550 km von Palenque nach Merida an einem Tag und suchten uns ein schönes Hostel in dem wir die nächsten Tage/Wochen - wer weiß wie lange das dauert - bleiben können.
Das Nomadas Hostel beeindruckte mit seinem wundervollen Pool und der perfekten zentralen Lage - ganz billig war es aber auch nicht.
Am nächsten Morgen fuhren wir direkt zu BMW Motorrad und hofften, dass dort jemand englisch spricht. Als wir dort ankamen mussten wir erst eine Weile warten, bis der englisch sprechende Chef kam. Er schaute sich das Motorrad an, machte aber auf uns den Eindruck als hätte er nicht wirklich eine Ahnung von was er spricht. Er holte seinen Mechaniker dazu, Philipp montierte die Kette ab und demonstrierte das Geräusch. Beide waren ratlos und vermutete, dass es an der Kette und dem Ritzel liegt. Philipp machte ihnen klar, dass es daran bestimmt nicht liegt. Der Chef schaute sich in der Werksanleitung an, wie das Antriebswellenlager denn zusammengesetzt ist und meinte dann, wir müssen den Motor öffnen. Wir merkten dem Mechaniker aber an, dass er sich das nicht zutraut, denn die Werkstatt war nicht wirklich gut ausgestattet um diese Arbeiten durchzuführen. Blöd war nur, dass wir nicht verstanden was die beiden auf spanisch redeten. Aber wir verstanden, dass der Mechaniker sagte, dass es in Guatemala um einiges leichter wäre die Arbeiten zu erledigen. Wir waren ratlos, aber ich war mir sicher, dass es keine gute Idee ist den Motor hier zu zerlegen, denn ob er wieder so zusammengeschraut werden würde ist wirklich fraglich.
Der Chef kam dann auf die Idee sich die beiden F800GS, die er im Shop stehen hatte anzuschauen und nachzuhören, ob dort das Geräusch genauso vorhanden ist. Bei beiden Motorrädern 5.000 km und 15.000 km hörte es sich genau so an wie bei uns. Irgendwie erleichterte uns das. Aber trotzdem komisch, denn es trat ja erst vor 800 km auf.
Wir beschlossen, dass wir das Öl ablassen und auf Verunreinigungen untersuchen. Sollten dort Spähne oder ähnliches drin sein wäre klar, dass es etwas ernsteres ist. Da das Öl aber super aussah waren wir etwas beruhigt. Das neue Öl haben wir sogar kostenlos bekommen.
Das Fazit stand nun also, dass es wohl tatsächlich nur ein Spiel in der Schaltbox ist.
Wir entschieden uns dazu, dass wir unseren Weg nun ziemlich direkt nach Guatemala City fortsetzten und dort zu großen BMW Werkstatt gehen. Wir hoffen, dass es das Motorrad bis dort hin gut durchhält und wirklich nichts großes kaputt ist.