In Mazatlan angekommen

Ich musste wieder getrennt von der Fähre runter laufen und durfte nicht mitfahren.

Aaron wartete am Ausgang und zeigte mir wo die anderen sind. Als ich auf den Parkplatz lief und Philipp am Vorderrad rum schrauben sah war mir schon klar, irgendwas stimmt nicht!

 

PLATTFUß....

 

Ich dachte das dürfte kein großes Problem sein, vor allem mit drei starken Motorradfahrern. 

Das stellte sich dann aber als falsch heraus...

 

Der Reifen war grundsätzlich schnell unten und auch geflickt, aber als wir ihn wieder aufpumpten und er immer noch Luft verlor ging die Suche von vorne Los. Vor allem konnten wir im Reifen die Ursache für das Loch nicht finden. Das zweite Loch war nun auch geflickt. Der Reifen konnte also wieder auf die Felge gezogen werden. Beim aufziehen des Reifens lief aber irgendwas schief, so dass er gleich wieder platt war. Also hieß es den Reifen nochmal abziehen.

Ein Mitarbeiter der Bajaferry sah uns und fragte uns ob wir einen Eimer Wasser gebrauchen könnten. Das Angebot nahmen wir gerne an - das erleichterte uns die Suche nach dem Loch/Löchern sehr :)

Ich sorgte zwischenzeitlich für Getränke und Schokolade. Es war unglaublich heiß und die Arbeit trieb noch mehr Schweiß hervor.

Das dritte und unglaublich kleine Loch konnten wir nach langem suchen im Wasserbad dann finden - und da sahen wir sogar ein viertes Loch. Nun waren alle unsere Flicken aufgebraucht... 

Da diese Flickerei also wirklich mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht musste Jens uns frühzeitig verlassen, denn er hatte ein Hotel gebucht und musste noch 3 Stunden fahren. Wirklich helfen konnte er uns nicht, da musste Philipp nahezu alleine durch. Netterweise ließ er jedoch einen Ersatzflicken hier :)

Wir zogen den Reifen dann wieder drauf und ließen ihn mit einem Kompressor von einem Mitarbeiter des Docks aufpumpen. Dieses Mal vergewisserten wir uns wirklich und prüften den Reifendruck mehrmals bevor wir den Reifen einbauten.

Super, wir haben es geschafft :)

 

Der Reifen sitzt, das Werkzeug kann verstaut werden und es kann weiter gehen. Aber zur Gewissheit prüften wir den Druck nochmal.

 

Jetzt konnte man Philipp die Verzweiflung wirklich ansehen und ihm fehlten die Worte! Die Luft war schon wieder draußen. Das kann jetzt doch wirklich nicht sein...

Stimmt mit dem Ventil etwas nicht? Oder an was kann das denn liegen? Das Felgenband hatten wir schon mit Tape angeklebt, dort kann also auch nichts spitziges sein. Vielleicht liegt es an den Reifenhebern?

 

Wir wissen es nicht aber der Reifen muss jedenfalls wieder runter!

 

Der letzte Flicken war nicht ganz dicht und es kam ganz ganz langsam etwas Luft raus. Gut, dass Jens uns noch einen Flicken da gelassen hat. Diesen klebten wir neben/über den anderen. Dieses Mal ging dann wirklich alles gut. Aufgepumpt wurde er dieses mal allerdings wieder mit einem Kompressor von einem anderem Biker. Nach 5 Stunden schweißtreibender Arbeit und 5 Flicken am Schlauch konnten wir jetzt wirklich wieder weiter fahren. Von Mazatlan haben wir außer dem Gelände der Bajaferry leider nicht viel gesehen..

 

Wir steuerten ein Hotel außerhalb von Mazatlan an, kochten uns Spaghetti und gingen früh ins Bett.

 

Philipp checkte am nächsten Morgen als erstes den Reifen. Als wir ein verzweifeltes "NEEEEEIN" hörten war klar, der Reifen ist wieder platt.

 

Und nun? Wir haben keine Flicken mehr...

 

Philipp fragte an der Rezeption nach einer Werkstatt. Zufälligerweise war neben dem Motel eine kleine Werkstatt. Philipp und Aaron gingen mit dem Reifen dort hin, konnten sich aber nicht wirklich verständigen. Mit Zeichensprache funktionierte es schlussendlich irgendwie und viel falsch verstehen kann man ja auch nicht, wenn man mit einem platten Reifen ankommt. Sie ließen am Handy "Kannst du das reparieren?" übersetzen und er antwortete "Si".

Der letzte Flicken hatte sich gelöst..

Nach 15 Minuten war der Reifen geflickt - und Philipp 2,50 Euro ärmer! Jetzt hoffen wir nur, dass das eine Weile hält.

Während dem Frühstück wurde der Reifendruck regelmäßig kontrolliert. Aaron und ich schauten Philipp jedes Mal gespannt an und waren froh, wenn wir ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen konnten :)

 

Juhuuu, geschafft! Es kann nun also wirklich weiter gehen - auf geht's nach San Blas :)

 

San Blas

Der Weg nach San Blas führte uns durch grüne Wälder und satte grüne Palmen. Im nächsten Ort steuerten wir einen Motorradshop an und kauften uns neue Flicken - man weiß ja nie!

Die Temperaturen waren recht warm und je weiter wir Richtung Küste kamen desto wärmer wurde es. Auch die Luftfeuchtigkeit stieg immer mehr. 

 

In San Blas angekommen sahen wir ein Surfer Camp und schlugen unser Zelt am Strand auf. Wir konnten es kaum erwarten uns im Meer abzukühlen aber es war kaum erfrischend, eher warm wie in einer Badewanne - es tat aber nach den Strapazen des letzten Tages trotzdem gut.

An diesem Strand waren aber so extrem viele Sandfliegen und Mücken, dass wir es nur schwer genießen konnten. Wir wurden innerhalb weniger Minuten extrem verstochen. Wir entschlossen uns deshalb zum Essen in ein anderes Restaurant zu gehen und dort war es tatsächlich besser mit der Mückenplage.

Da das Restaurant leider kein Bier mehr hatte wurde die kleine Tochter kurzerhand los geschickt um Bier zu kaufen :)

Wir bekamen super leckere Quesadillas - die besten die wir je hatten!

 

Zurück am Camp verzogen wir uns sofort in unsere Zelte, doch die Hitze und Feuchtigkeit war unerträglich. Wir hatten alle eine schlaflose Nacht und aus jedem Zelt hörte man "It's so damn hot! I can't sleep..."

 

Am nächsten Morgen packten wir um 6.30 Uhr zusammen und machten uns auf den Weg nach Guadalajara. Dort werden wir wieder auf Jens treffen und hoffentlich sind die Temperaturen angenehmer :)