Für Vancouver haben wir uns über Airbnb für 3 Nächte ein Zimmer gemietet, von wo aus man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln super nach Downtown kommt.
Es steht nämlich eine 2 Tages Biertour an - der Plan ist es, 11 Brauerein anzuschauen um möglichst viel über die Craftbeerszene zu erfahren. Und natürlich um möglichst viel zu proBIERen ;-)
Steamworks braut lediglich noch ihre Saisonals im Herzen von Vancouver. Die Flaschenbiere werden außerhalb und in wesentlich größeren Batches gebraut
Die Postmark Brewing hat vor 4 Jahren ihre Pforten eröffnet. Allerdings waren sie ursprünglich eine Winzerei und sprangen aber sehr schnell auf den Craftbeerzug auf und somit überwiegt inzwischen das Bier. Die Brauerei hatte letztes Jahr einen Umsatz von knapp 4000hl und dieses Jahr werden sie sehr wahrscheinlich schon die 5000hl Marke knacken. Dank des Brauers durften wir hinter die Kulissen schauen uns so noch ein paar Biere probieren die momentan noch gar nicht am Zapfhahn sind ;-)
Eine Brauerei die wirklich nur von dem Craftbeerhype profitiert. Denn die Biere versprechen leider nicht dem was sie sollten.
WOW. Mehr fällt mir bei den Jungs nicht ein. Alleine schon die Idee ein IPA durch Gummibärchen zu zapfen.
Die Storm Brewing ist die älteste Brauerei von Vancouver. Die Biere die James zaubert sind richtig süffig. Aber so wie es dort aussieht möchte man die Biere eigentlich lieber außerhalb von seiner Brauerei trinken. Denn was uns als erstes auffiel, es flogen überall Essigfliegen umher und die Brauanlage sieht auch nicht wirklich sauber aus. Im Läuterbottich lag noch Treber von vor 2 Tagen. Der Plattenkühler hat seine beste Zeit auch schon hinter sich.
Auf dem Bild mit Tanja ist Simon zu sehen. Er lud uns zu sich auf Galiano Island ein. Er hat dort ein Tippi in dem wir von Donnerstag bis Samstag schlafen dürfen. Bier verbindet ;-)
Das war die letzte Brauerei für den Tag. ;-)
Am zweiten Tag ging es weiter mit den Brauereien. Als erstes Stand auf unserer Liste die Main Street Brewing Co. Bei ihr wurden wir recht herzlich empfangen und durften auch gleich hinter die Kulissen schauen. Dort gab es dann wieder frisch gezapftes Bier vom Tank. :)
Wir waren froh noch einen Platz in dem Tastingroom gefunden zu haben. Denn die Brauerei ist sehr gut besucht und wenn du andere nach einer guten Brauerei bzw gutem Bier fragst antwortet dir jeder mit 33 Acres IPA musst du getrunken haben. Und es ist wirklich so. Die Biere sind alle sehr überzeugend gewesen. Tanja war von dem Triple so überzeugt, dass sie am liebsten noch ein Pint getrunken hätte.
Tanja fand mal wieder das Stachelbeerbier genial. Bei ihr muss es immer irgendwas mit Früchten oder ähnlichem Zeug sein ;-)
Philipp fand die Inneneinrichtung mit dem Holz und der Brauerei im Hintergrund richtig überzeugend.
Da wir die zwei Tage nicht nur in Brauerein waren sondern auch ein bisschen Sightseeing betrieben haben folgen hier nun die restlichen Bilder über Vancouver. Wobei wir Vancouver nicht sonderlich überzeugend fanden. Es gibt zwar einige schöne Plätze in Vancouver aber eben nicht nur. Zuerst unternahmen wir noch mit dem Tandem eine kleine Tour durch den Stanley Park um uns die Totenpfähle anzuschauen, dieser zählte zu den schönen Plätze. Tandemfahren sieht leichter aus als es tatsächlich ist. Vielleicht lag es auch an Tanja :-D
Zu der anderen Seite zählte jedoch die Hastings Street - Vancouvers Drogen-Slum. Die Hastings Street befindet sich mitten in Downtown und ist wirklich schockierend.. Auf engstem Raum befinden sich unzählige Obdachlose und Drogenjunkies. Es hat uns wirklich erschrocken, direkt in der Stadt, unmittelbar entfernt von schicken Läden und Hotels. Wir waren froh, nicht zu Fuß sondern mit dem Motorrad unterwegs gewesen zu sein.
Anschließend recherchierten wir natürlich etwas und fanden einen Bericht auf Spiegel - "Vancouvers Drogen-Slum - Downtown an der Nadel". Die HIV Rate dort ist so hoch wie in manchen Gebieten Afrikas. Etwa 10.000 Drogenabhängige befinden sich auf engstem Raum, einer etwa 1-2 km langen Straße.
Die Armut ist hier wirklich krass und wir waren an diesem Abend wirklich bedrückt..
Am Donnerstag morgen um 10.20 Uhr ging die Fähre von Vancouver nach Galino Island. Im Internet steht nicht viel über diese Insel. Deshalb ließen wir uns mal überraschen was Simon und seine
Frau Annie uns auf der Insel so zeigen können ;-) Denn er versprach es würde sich lohnen.
Auf der Insel angekommen fuhren wir auf direktem Weg zu seinem Haus. Dort trafen wir ihn auch schon direkt im Garten an.
Da er und seine Frau mit 54 schon in Rente sind haben sie einen großen Garten und toben sich dort mit allem aus. Zuerst legte er einen Schwimmteich an, dann kamen die Hühner, danach gab es einen
großen Gemüsegarten und zu guter letzt -vorerst- baute er sich noch einen Pizzaofen.
Das Wetter sah sehr gut aus und deshalb gingen wir mit Simon und dem Hund in den nahegelegen Provincial Park zum Wandern. Denn von dort oben hat man eine geniale Aussicht über die Inseln.
Oben angekommen wollte Philipp natürlich ein paar Bilder machen und siehe da. Er hatte die Speicherkarte vergessen. Oh man durfte ich mir was von Tanja anhören :D Zum Glück nahm Simon seine
Kamera mit und so konnte er noch ein paar schöne Bilder machen :-)
Kurz nachdem wir wieder zurück laufen wollten fing es an zu regnen. Zuerst tröpfelte es leicht und die Hoffnung bestand, dass wir gut unten ankommen. Naja nach 5 Minuten kam alles runter was
runter kommen hätte können. Somit waren wir klitschnass. Naja was solls. Beim Auto angekommen meinte Simon nur er hätte genügend Handtücher und eine warme Dusche.
Das Beste war aber, dass er einen Whirlpool hat :-) Somit genossen wir den Whirlpool bevor wir anschließend gemeinsam thailändisch aßen. Das Essen vom nahe gelegenen Restaurant Wild1 war
außergewöhnlich gut und wir wurden wirklich von den beiden verwöhnt.
Da das Tippi leider nicht ganz wasserdicht ist durften wir in ihrem VW Bus schlafen ;-) die Deutschen schlafen in einem Deutschen Auto :-D
Am nächsten Morgen bekamen wir einen leckeren Kaffee zum Frühstück. Die Bohnen wurden von Annie frisch geröstet und in einer wahnsinns Espressomaschine aufgebrüht. Anschließend hieß es für uns bisschen die Insel erkunden. Annie und Simon zeigten uns auf einer Karte ein paar Hikingtrails und einen Park den wir unbedingt sehen sollten. Allerdings kommt man mit dem Motorrad nicht richtig zu dem Park, da dort 2 Schranken sind. Eine Schranke ist da, weil sich dahinter Privatgelände befindet und du nur zu Fuß durch darfst aber nicht mit dem Motorrad oder Auto. Die andere ist von der Regierung direkt vor dem Park aufgestellt. Aber Simon wäre nicht Simon wenn er uns nicht gesagt hätte, dass wir an der ersten Schranke einfach durch den Wald fahren sollen um dann direkt vor der zweiten Schranke am Park parken können. Sollte jemand dumme Fragen oder so stellen ihr habt die Erlaubnis von Bowrie. Dem gehört anscheinend das Grundstück. Bei der Hinfahrt zu dem Park kamen wir ohne Probleme durch den Wald. Nur auf dem Rückweg standen dort zwei Männer mit ihrem Pickup :-D Naja Philipp fuhr in den Wald und auf der anderen Seite grub er sich so ein, dass die zwei Männer sogar halfen :-D Es ging dann aber alles gut und wir kamen gerade rechtzeitig zum Pizzaessen bei Annie und Simon zuhause an. Wir hatten eine schöne Wanderung und haben sogar einen Seelöwen gesehen :)
Sie hatten am Nachmittag besuch bekommen und beredeten geschäftliches. Am Abend gab es dann Pizza, wozu wir auch eingeladen waren. Annie bereitete sechs verschiedene Pizzen zu und Simon schob sie in den selbstgemachten Pizzaofen, der im Garten steht. Alle Pizzen waren unglaublich lecker :)
Wir saßen im Garten, tranken Bier und später erfuhren wir, dass es sich bei einem Gast um Larry Campbell (siehe vorletztes Foto) handelt. Er war bis 2005 Bürgermeister von Vancouver und ist nun Abgeordneter des Senats in Ottawa. Wir hatten ein tolles Gespräch mit ihm und er erklärte uns bisschen etwas über das Drogenviertel in Vancouver. Bevor er Bürgermeister wurde arbeitete er nämlich bei der Polizei in Vancouver und gehörte der Drogenfahndung an. Er meinte, dass die Obdachlosen in Vancouver räumlich immer enger und enger zusammengerückt wurden und sich nun auf engstem Raum befinden. Das ist auch ein Grund, warum es so schrecklich aussieht - die meisten Obdachlosen befinden sind geballt auf dieser Straße.
Wir hatten drei tolle Tage auf Galiano Island und vorallem bei Annie und Simon :) Vielen, vielen Dank!