Unser nächstes Ziel soll Nelson sein. Einen Abstecher machten wir in Invermere, da wir dort eine Brauerei anschauen wollten. Es war aber leider nicht möglich eine Brauereiführung zu machen, dafür haben wir aber in der Stadt ein sehr leckeres Eiscafe gefunden. Auf dem Weg nach Nelsen steuerten wir auf Dans (Motorradfahrer aus Calgary) Empfehlung den Whiteswan Lake an. Der See liegt ca. 25 km abseits der Straße in einem Provincial Park. Die Strecke war sehr schön zu fahren und es war wirklich richtig warm. Weshalb wir auch die ganz natürlichen Hot Springs am Lussier River erstmal links liegen ließen.
Wir machten uns lieber erstmal auf die Suche nach einem Campingplatz. Da an diesem Tag Canada Day (Feiertag) und somit ein verlängertes Wochenende war dachten wir uns schon, dass die Campingplätze ziemlich voll sein werden - was dann auch der Fall war. Wir fanden aber noch einen Platz und lernten dort auch Jenny und Alex aus Düsseldort kennen. Sie sind mit einem Wohnmobil unterwegs und sie luden uns auf ein Bier ein. Da die beiden Angeln wollten wir einen Fisch grillen aber an diesem Abend wollte leider keiner anbeißen - dann gab es eben gegrillte Würstchen :)
Am nächsten Morgen hatte es zwar auch schon über 20 °C aber wir wollten uns die Hot Springs auf keinen Fall entgehen lassen. So packten wir recht früh zusammen und gingen baden. Die Becken liegen direkt am Fluss und es ist wirklich Natur pur.
Es konnte dann entspannt Richtung Nelson gehen. Inzwischen hatte es schon knapp 30 °C und uns war wirklich warm.
Nun steuerten wir Kimberley an, denn von dort aus gab es zwei Möglichkeiten um weiter zu fahren - einig waren wir uns noch nicht, welche wir nehmen sollen.
Eine Strecke führt kurvenreich entlang einem See, was sich ja eigentlich ganz toll anhört - sie ist aber alsphaltiert.
Die andere Strecke ist eine abkürzung und nur aus Schotter. Philipp wollte natürlich diese fahren.
Dan ist diese Strecke schon gefahren und hat uns ein Video gezeigt. Es sah schon ganz schön aus, aber auch ziemlich anstrengend und vorallem mit unserem Gepäck und schweren Motorrad. Dan meinte, er würde es an unserer Stelle eher nicht fahren, denn am Anfang siehts zwar noch ganz gut aus aber der Schluss hats in sich.
Da ich eher skeptisch war und Philipp die Strecke aber gerne fahren würde fragte er an der Touristinfo nach. Die Dame gab ihm die Auskunft, dass die Strecke erst vor kurzem neu gemacht wurde und garkein Problem zu fahren sei. Dort können nun wohl auf Autos fahren, was davor nicht ging.
Also gut entschieden wir uns für die Abkürzung.
Die Straße war zu Beginn sogar asphaltiert und als sie zu Schotter überging war alles kein Problem und es fuhr sich richtig gut. Wir dachten uns dann, dass Dan sicher noch die alte Straße gefahren ist.
Als wir dann aber auf der Hälfte der Strecke an eine Abzweigung kamen und von dort an alles Bergauf ging und der Schotter immer gröber wurde dachten wir beide an Dan und dass er wohl dieses Stück gemeint haben muss ab da es krasser wird.
Die Aussicht war zwar schön, aber darauf konnten wir uns garnicht einlassen, da wir uns zu sehr auf die Strecke konzentrieren mussten. Als wir dann ca. 1500 Höhenmeter hinter uns hatten und es immer noch weiter hoch ging wurde es auch Philipp bisschen unwohl (auch wenn er das im Nachhinein nicht mehr zugibt). Irgendwann ging es dann aber wieder Bergab und wir wussten wir mussten bald im nächsten Ort sein. Nach unzähligen riesigen Schlaglöchern war das dann auch der Fall.
Ich verfluchte die Frau von der Touristinfo wirklich! Wie kann man nur so eine Info geben - ein Auto hätte das niemals geschafft und für uns war es auch nicht so ganz einfach.
Philipp musste sich von mir natürlich anhören, dass wir lieber mal auf einen erfahrenen Motorradfahrer als auf eine Touristinfo Frau, die bestimmt keine Ahnung von Motorradfahren hat und den Weg auch sicher noch nie weiter als 5km selbst gefahren ist, gehört hätten.
Als wir am Campingplatz ankamen, die Duschen kostenlos waren und gegenüber an der Straße ein Früchtestand sahen war alles schon wieder nicht mehr sooo schlimm.
Philipp holte uns 1,5 kg Kirschen. Da sie so lecker waren aßen wir auch am selben Abend noch alle leer.
Wir waren so geschafft und müde von der Tour, dass wir um 20 Uhr schon ins "Bett" gingen. Für diesen Abend war zwar noch wegen des Feiertags ein Feuerwerk angesagt, das haben wir aber leider nur vom Zelt aus gehört - so lange konnten wir aber nicht wach bleiben.
Am nächsten Morgen machten wir uns um 10 Uhr auf den Weg zur Fähre. Da die Straße hier durch den Kootenay Lake unterbrochen wird mussten wir ein Stück mit der Fähre fahren um nach Nelson zu gelangen. Um 12 Uhr kamen wir dann in Nelson an und wollten schnell auf einen Campingplatz weil wir eben hofften auf Grund des langen Wochenendes noch einen Platz zu kommen. Über Couchsurfing hatten wir leider kein Glück hier unterzukommen.
Leider waren auch alle Campingplätze voll und wir mussten wieder gut 20 km zurück fahren um dort auf einen Provincial Campground zu gehen. Wir bauten dort unser Zelt auf und fuhren zurück in die Stadt, da dort heute wieder ein Farmermarkt stattfand. Wir bummelten etwas auf dem Markt rum, aßen Eis und verschwitzten bei 30 °C fast.
(Wie wird das nur wenn's dann mal weiter südlich noch wärmer wird???)
Da sich in Nelson auch zwei Brauereien befinden, beschlossen wir zu der Nelson Brewery zu laufen - es war nur 1km, aber was wir nicht wussten war, dass alles nur Bergauf ging. Es war mega anstrengend und als wir am Ziel ankamen hatte die Brauerei geschlossen - na toll!
So ging es eben den Weg wieder zurück, dieses Mal immerhin Bergab :)
Wir gingen einkaufen und grillten an diesem Abend das erste Mal. Das Kräuterbutterbaguette war sehr lecker, aber die Würstchen können hier keineswegs mit den Bösinger Grillwürsten mithalten!
Philipp reinigte an dem Abend noch den Luftfilter vom Motorrad. Es war wirklich an der Zeit, dass er ihn gereinigt hat. Denn wir hatten schon mehrere Wespen und Fliegen eingesammelt ;-)
Da das Wetter für die nächsten Tage immernoch so schön sein soll entschieden wir uns nochmal eine Nacht hier zu bleiben und chillten den nächsten Tag am Sandstrand direkt am Campingplatz.