Guatemala City

15.01.2017

Um unser Motorrad schnellstmöglich von BMW untersuchen zu lassen steuerten wir die Hauptstadt an - die wir eigentlich gerne umfahren hätten. Mit 3 Mio. Einwohner im Raum Guatemala City ist ein Verkehrschaos einfach vorprogrammiert. Uns blieb aber leider nichts anderes übrig, also mussten wir in den sauren Apfel beißen.

 

Wir suchten uns ein Hostel in der nähe von BMW, damit wir wenigstens nicht erst durch die ganze Stadt fahren müssen. Am nächsten Morgen fuhren wir gleich um 10 Uhr zu BMW Motorrad. Wir konnten das Motorrad in die Werkstatt stellen. Ein Bürotyp kam mit einem Auftragsformular auf uns zu, fragte kurz was das Problem ist und schrieb sich dann aber nur den Kilometerstand auf. Das Geräusch, wegen was wir her gekommen sind, wollte er sich nicht anhören. Er sagte, dass der Mechaniker im zweiten Stock sitzt und wir das Motorrad deshalb in den Aufzug stellen müssen. Wir wurden dann aufgefordert im Wartezimmer zu warten, bis sich der Mechaniker das Motorrad angeschaut hat.

Philipp schaute schon ganz verblüfft und sagte dann, dass er gerne mit dem Mechaniker selbst sprechen würde und ihm das Geräusch vorführen will. Der Bürotyp antwortete, dass das nicht möglich ist und er das Geräusch dem Mechaniker zeigt. Ähm, WAS?? Wie will er dann das Geräusch zeigen wenn er es selbst noch nicht einmal gehört oder sich das Problem angeschaut hat. Ich fragte dann auch nochmal nach, ob es nicht doch irgendwie möglich ist mit ihm zu reden - aber er verneinte nochmal.

Also holten wir das Motorrad wieder aus dem Aufzug raus und gingen wieder!

Wir hatten keine Lust, dass das komplette Motorrad gecheckt wird und dann eine große Rechnung auf uns zu kam!

 

Wir waren über den Service sehr enttäuscht und mussten uns eine andere Werkstatt suchen - super, dass wir deshalb extra nach Gautemala City gefahren sind.

 

Wir haben von anderen Reisenden den Tip bekommen bei Motopolis vorbei zu schauen. Die Werkstatt sei wohl gut und wurde uns weiterempfohlen. Philipp fuhr dieses Mal alleine zu der Werkstatt. Er wurde super nett empfangen und das Geräusch wurde angehört. Da das Timing aber gerade schlecht war sollte er nach der Mittagspause nochmal kommen. Sie haben aber da schon festgestellt, dass es wohl tatsächlich alles nur an der Kette und dem Ritzel liegt. Sie verabredeten sich auf später und Philipp konnte die Arbeiten weitgehend selbst erledigen. Falls er doch mal Hilfe brauchte konnte er dem Mechaniker rufen und er half ihm. Schlussendlich waren die Arbeiten schneller erledigt als gedacht und wir waren froh, dass es wohl doch nicht das Abtriebswellenlager war.

CAbana Suiza

Am nächsten Morgen fuhren wir dann wieder aus Guatemala City raus, wir wollten nicht länger als unbedingt nötig in diesem Gewimmel sein.

Wir steuerten die Cabana Suiza an, die nur 15 km von Guatemala City entfernt ist. Dort kann man kostenlos campen wenn man im Restaurant isst. Da wir wussten, dass es dort Bratwurst und Rösti gibt war das natürlich kein Problem.

Als wir dort ankamen waren schon zwei Züricher mit einem Mercedes Minivan dort und später kamen noch zwei Motorradfahrer, Philippe aus der Schweiz und Shawn aus Vancouver. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend dort und entschieden uns alle am nächsten Morgen ganz spontan, dass wir alle nochmal eine Nacht hier bleiben. Am Abend kochten wir gemeinsam Spaghetti Bolognese und hatten jede Menge Erfahrungen auszutauschen. Wäre es abends nicht so verdammt kalt geworden wären wir sicher noch länger sitzen geblieben.

Hobbitenango

Da wir unseren Freund Chris erwarteten, der sich ganz spontan vor einer Woche entschieden hat uns zu besuchen, mussten wir noch eine Nacht überbrücken. Wir fuhren Richtung Antigua, da wir dort aber mit ihm hin gehen fuhren wir zur Hobbitenango Lodge, wo wir auch zelten können.

Nur 20 Minuten nördlich von Antigua befindet sich diese und bietet einen unglaublichen Ausblick. Die Anfahrt war zwar wirklich sehr abenteuerlich und nervenaufreibend aber wir haben es geschafft und es hat sich gelohnt.

Der Sonnenuntergang war einfach atemberaubend, denn wir hatten eine tolle Aussicht auf die Vulkane Agua, Fuego und Acatenango. Wir waren überwältigt, dass wir so einen schönen Platz zum Zelten gefunden haben.

Als es dunkel wurde wurden unsere Eindrücke aber nochmal getoppt. Denn der sehr aktive Vulkan Fuego spuckte Lava. Wir waren zwar sehr weit weg aber konnten trotzdem die Lava nach unten rollen sehen bis sie dann ausgekühlt war.

 

Da Philipp und Chris auf den Vulkan Acatenango wandern wollen, der direkt neben dem aktiven Fuego liegt, stieg die Vorfreude bei Philipp natürlich sehr.

Guatemala City- und wieder brauchen wir eine Werkstatt!

Heute, 27.01.2017, kommt Chris am Flughafen an. Wir mussten also notgedrungen nochmal nach Guatemala City rein fahren. Diesesmal hatten wir allerdings einen positiven Grund :)

 

Naja dachten wir zumindest bis gestern, denn die Kühlflüssigkeit sprudelte immer wieder heraus und der Behälter war nun leer. Philipp hatte die Kühlflüssigkeit zwar erst gewechselt aber irgendetwas stimmt nicht. Leider hatte aber unser Mechaniker geschlossen, dass sie in ein neues Gebäude umzogen. Zu BMW wollte Philipp nicht mehr also steuerte er KTM an. Da BMW und KTM aber ihre Werkstatt direkt nebeneinander haben wollten sie ihn zu BMW schicken. Philipp erklärte kurz die Story bezüglich BMW und dann sollte er ganz schnell mit dem Motorrad in die KTM Werkstatt fahren. Sie schauten es sich an, sahen dann, dass eine Abdichtung verbogen war. Sie hatten aber das passende Ersatzteil nicht da, weshalb Philipp nun doch zu BMW fahren musste. Dieses Mal lief es zum Glück anders ab als letztes Mal, denn er sprach mit dem Manager. Sie unterhielten sich nett über unsere Reise und der Manager bot ihm an, dass sie die Kühlflüssigkeit und die Abdichtung wechseln und wir nur die Materialkosten bezahlen müssen. Das war ein Deal!

 

Am Abend um 21 Uhr fuhr Philipp mit dem Motorrad zum Flughafen um Chris abzuholen. Wir tranken Bier auf der Dachterasse und da er schon 24 Stunden unterwegs war gingen wir nach einem Bier schon ins Bett. Wir freuen uns auf die nächsten 2 Wochen mit ihm :)