Der Grenzübergang nach Guatemala war der erste, der etwas nervenaufreibend ablief. Vor allem lag das aber daran, dass wir keine Kopien hatten, nicht genügend Bargeld und es extrem heiß war - wir waren einfach unorganisiert. Das hatte aber einen Grund!
Bei der Ausreise in Belize fing es schon an.. Es wäre alles einfacher gewesen, wenn ich, wie immer, alles gut vorbereitet hätte. Da aber Philipp meinte ich organisiere und recherchiere zu viel, habe ich es dieses mal gelassen und nichts recherchiert. Wir machten dann eine Erfahrung, die auch gut war - für die Zukunft zumindest...
Also standen wir am belizianischen Grenzgebäude und hatten nur noch mexikanische Pesos, welche wir in guatemalische Quetzal wechseln ließen - natürlich zu einem schlechten Wechselkurs. Aus Belize fahren wir jetzt ja raus und kaufen hier auch nichts mehr. Als wir dann bei der Ausreise 40 belizische Dollar pro Person bezahlen sollten und sie keine Kreditkarte akzeptieren mussten wir unsere frisch getauschten Quatzales nochmal zu einem schlechten Wechselkurs in belizianische Dollar tauschen lassen. Klar, wir wussten ja dieses Mal auch nicht, dass wir hier eine Ausreisegebühr bezahlen müssen - organisiert wäre das einfacher und schneller abgelaufen.
Als wir Richtung Guatemala fuhren wurden wir wieder zu einer Quarantäne Station geführt und das Motorrad wurde abgesprüht. Hier mussten wir nun in guatemalischen Quetzal bezahlen - die hatten wir aber in belizische Dollar zurücktauschen lassen. Wir hatten auch keine Möglichkeit mehr Geld tauschen zu lassen, denn wir hatten keins mehr und Kreditkarte wird wieder nicht akzeptiert. Die letzte Möglichkeit wären 2 US Dollar zu bezahlen, diese konnten wir gerade noch zusammenkratzen.
Ein Junge (Grenzhelfer) kam auf uns zu und wir lehnten ihn nicht ab - es war bisher schon viel zu stressig mit dem Geld und vor allem stehen wir nun ohne Geld vor der Einreise.
Das Stempeln der Reisepässe für die Einreise war kein Problem und vor allem kostenlos. Der Motorradimport war dann etwas komplizierter - aber auch nur wegen unorganisiertheit.
Es wurden Kopien des Reisepasses, Führerschein, Zulassungsschein und des Einreisestempels nach Guatemala gefordert (Kopie des Einreisestempels??). Wir hatten leider keine Kopien, da es bei den letzten Grenzen immer möglich war direkt nebenan Kopien zu machen - hier aber nicht!
Der Junge lief mit Philipp zum nächsten Copyshop und zur Bank. Diese war aber nicht in der Nähe sondern etwa 20 Minuten Fußweg (oneway) entfernt. Als sie wieder zurück kamen und der Beamte alles checkte, stellte er fest, dass die Führerscheinkopie fehlte. Philipp schwitzte eh schon überaus und war fertig, also bot der Junge an den Führerschein mit zu nehmen und es kurz selbst kopieren zu lassen. Kurze Zeit später kam er mit dem Führerschein und der Kopie wieder.
Wir mussten eine Gebühr von 180 Q = 22 Euro bezahlen. Wir bekamen die Einreisepapiere ausgehändigt und nach etwas über 1 Stunde war alles erledigt.
Der Grenzhelfer, der höchstens 16 Jahre alt war, wollte dann noch 12 Euro für seine Dienste - dafür, dass wir ihn mit Wasser versorgt haben ganz schön viel.. Naja ohne ihn hätten wir das mit den Kopien und der Bank nicht so schnell erledigt bekommen - organisiert wäre das auch schneller und einfacher abgelaufen.
Direkt nach der Grenze mussten wir eine Straßengebühr von 10 Q bezahlen.
FAZIT DES TAGES:
Organisieren benötigt zwar viel Zeit, nicht organisieren braucht aber noch viel mehr Zeit, Nerven und kostet unnötig Geld.
Philipp hat heute aber kapiert, dass es viel Wert ist, dass ich diese Dinge immer organisiere und wir so schon im Voraus Infos über die Grenzen und Abläufe haben.
Nach dem anstrengenden Grenzübergang freuten wir uns auf die Finca Ixobel um die nächsten 2 Tage zu entspannen und einfach mal nichts tun.
Es ist dann aber auch immer wieder nett, wenn man spontan andere Reisende trifft, mit denen man sich gut unterhalten kann und Erfahrungen austauschen kann.
Hier haben wir Bettina und Norbert aus Frankfurt getroffen, die bereits 2,5 Jahre mit ihrem Mercedes ReiseLKW unterwegs sind.