Von San Pedro de Atacama nach La Serena hatten wir 1.200 km vor uns, die wir in 2 Tagen fahren wollten. Zwei lange und anstrengende Tage stehen uns bevor.
In La Serena besuchten wir Bruno, den wir 2009 in Deutschland kennengelernt hatten. Bruno ist aus Chile und war bezüglich eines Austauschprogramms in Rottweil. Wir hatten mit ihm Kontakt gehalten und können ihn nun 8 Jahre später in Chile besuchen.
Bruno und seine wunderbare Familie erwartete uns. Wir würden mit leckerem Essen verwöhnt, hatten ein wahnsinnig bequemes Bett und fühlten uns rundum wohl. Natürlich war es auch super, dass Bruno und sein Bruder Deutsch sprechen, denn sie gingen auf eine deutsche Schule.
Da Bruno noch etwas bei der Uni erledigen mussten machten Philipp und ich einen Tagesausflug ins Elqui Tal. Es ist ein Weinanbaugebiet und für die Produktion von Pisco (Traubenschnapps) bekannt.
Nachdem wir eine Pisco Destillerie angeschaut hatten besuchten wir natürlich auf dem Rückweg eine Brauerei - die Guayacan Brauerei.
Wir bekamen eine Brauereiführung und tranken nur ein kleines Bier. Wir kauften aber von jeder Sorte 2 Flaschen um es gemeinsam mit Bruno zu verköstigen.
Am nächsten Tag war nämlich ein BBQ geplant.
Für uns gehört Kartoffelsalat zu jedem Grillen dazu, also zauberten Philipp und ich einen leckeren schwäbischen Kartoffelsalat. Auch für Bruno weckte dies Erinnerungen an Deutschland und wir hatten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Wir hatten tolle Tage bei Bruno's Familie und über Kontakte zur lokalen Zeitung würde ein Artikel über unsere Reise und das Wiedersehen mit Bruno veröffentlicht.
Die Strecke entlang der Küste von La Serena nach Valparaiso waren heute "nur" 400 km. Im Vergleich zu den letzten Strecken ja wirklich wenig. Der extreme Wind machte uns aber ganz schön zu schaffen. Mal blies er von vorne, mal von der Seite. Unsere Köpfe wackelte nur so hin und her und Philipp musste ganz schön viel Kraft aufbringen um das Motorrad in der Spur zu halten.
Und um jede Kurve waren wieder mehr Windräder zu sehen, das ist kein gutes Zeichen.
Wie gut, dass wir so schwer sind - das einzige Mal, dass es ein Vorteil ist :)
Muskelkater im Nacken und für Philipp im Oberkörper ist vorprogrammiert :D
In Valparaiso hatten wir uns ein super modernes und wirklich schönes Hostel ausgesucht - mit Parkplatz natürlich :)
Wir haben uns die letzten Tage viele Gedanken über den weiteren Verlauf unserer Reise gemacht und über einige Optionen nachgedacht.
Auf Grund des Winters im Süden Südamerikas, der jetzt langsam aber sicher da ist, haben wir eine Entscheidung getroffen und auch gleich die Flüge gebucht.
Von Buenos Aires wird das Motorrad nach Madrid fliegen. Wir werden nach Iguazu zu den Wasserfällen und anschließend nach Rio de Janeiro fliegen. Von dort werden wir am 5.8. ebenfalls nach Madrid fliegen und mit dem Motorrad den restlichen Weg bis nach Hause fahren.
Irgendwie ein komisches Gefühl zu wissen, dass die Reise nun wirklich bald zu ende ist. Aber auf der anderen Seite freuen wir uns auch wirklich wieder auf Zuhause :)
Für uns ist es nach über 14 Monaten genau der richtige Zeitpunkt für neue Herausforderungen. Eine Reise nach Patagonien wird sicher irgendwann folgen, dann aber im Sommer und vielleicht in einem Van :D
Wir erkundeten die Stadt und waren von den vielen kleinen, verwirrenden Straßenläufen beeindruckt. Verlaufen kann man sich hier wirklich einfach.
Wir fanden eine kleine Brauerei, Altamira Cerveceria, und probierten uns durch die verschiedenen Biersorten. Begeistern konnte uns aber keins so richtig.
Valparaiso ist eine tolle Künstlerstadt, uns hat es sehr gut gefallen. Das beste waren jedoch die Käsespätzle und Rouladen, die wir uns an unserem letzten Abend im Hotzenplotz gegönnt haben :)
Die langen Distanzen der letzten Tage haben unseren Hinterreifen ganz schön Profil gekostet. Er war nun nach 18.000 km wirklich abgefahren. Nicht's wars mit unserem Plan, den Reifen nach Hause zu fahren.
Dank der Unterstützung von Heidenau Deutschland haben wir in Santiago einen neuen Hinterreifen gesponsert bekommen. Bei Motoaventura haben wir den Reifen gewechselt bekommen um somit unseren Weg nach Argentinien aufzunehmen.