Salar de Uyuni

Salar de Uyuni - der größte Salzsee der Welt. Er ist 10.000 km² groß, 140 km lang, 110 km breit, vor rund 10.000 Jahren ausgetrocknet und liegt auf einer Höhe von 3.600 m. Die Fakten sind unglaublich und wir waren schon einige Tage auf diese Top Sehenswürdigkeit gespannt.

 

Wir konnten den See schon von weitem sehen. Bei der Auffahrt auf den Salzsee sagte ich Philipp über unser Headset, dass wir aufpassen müssen und die Straße nicht verfehlen dürfen. Er war genervt von meinem super schlauen Hinweis und sagte, ja deshalb fahre ich ja auf der Straße.

Die weiße "Straße" war gut zu erkennen. Wir folgten ihr und kamen aus irgendeinem Grund an einer Gabelung auf eine nicht so gute Straße ab. Es war nass, matschig und wir fuhren uns fest. Ich musste absteigen. Jetzt war ich genervt, weil ich ihn noch auf diese Gefahr hingewiesen hatte.

Es war so matschig, dass ich mit meinem Fuß stecken blieb und in das Salzwasser fiel.

Er fand die ganze Situation ziemlich witzig und hatte es zufällig auch mit der GoPro gefilmt. Das nervte mich noch mehr und ich musste ihm ziemlich verärgert meine Meinung sagen. Das extrem salzige Wasser war nun ja auch überall an meiner Motorradkleidung und Handschuhen - ich musste natürlich auch gleich ans WASCHEN denken.

Irgendwann hatte ich mich aber dann wieder eingekriegt und wir konnten das Naturschauspiel genießen.

 

Es ist weiß, wohin wir nur schauen. Die Sonne blendet durch die Reflektion auf dem weißen Salz unglaublich stark. Es kommt uns fast so vor wie Schnee. Und wir stellen in der Nacht auch fest, wir zelteten nämlich auf dem Salzsee, dass die Temperaturen auch durchaus eisig werden.

 

Der Salzsee ist einfach riesig. Egal wo wir hin schauen, überall ist es weiß. Wir suchten uns einen Platz aus, auf dem wir unser Zelt aufstellen konnten. Der Sonnenuntergang war richtig schön. Wir kochten, solange es noch hell war und Philipp machte Fotos. Sobald die Sonne untergegangen war wurde es sofort sehr viel kühler. Wir wussten schon da, dass es eine sehr sehr kalte Nacht werden wird.

Um 19.30 lagen wir in unseren Schlafsäcken. Das Thermometer am Motorrad zeigte jetzt schon -1°c an.

Es war kalt! Eiskalt!

Vermutlich war das die schlimmste Nacht unserer Reise, für mich zumindest.

 

Ich wachte immer wieder auf in der Nacht. Mir war so unglaublich kalt. Ich fragte Philipp jede 2 Stunden wie viel Uhr es ist und hoffte einfach, dass die Sonne bald aufgeht und uns Wärme spendet. 

Mein Schlafsack hat eine Komforttemperatur von -4 C und Grenztemperatur von -10 C. In dieser Nacht hatte es, wie wir später herausgefunden hatten mindestens -15 C/ -20 C.

 

Wir genossen die Sonne, Frühstückten und machten die üblichen und jedoch sehr speziellen Fotos auf dem Salzsee. Die optische Täuschung lässt uns sehr kreativ werden.

Nach 2 Stunden war die Sonne aber so intensiv und durch die Reflektion fast unerträglich. Wir hatten auch leider keine Sonnenbrillen. Um uns unsere Augen nicht zu verletzen, zogen wir unsere Motorradhelme an und ließen das Sonnenvisier runter.

Wir packten zusammen und fuhren in das Ort.

Philipp kümmerte sich um die Reinigung des Motorrads, ich reinigte meinen Motorradanzug, Stiefel und Handschuhe.

Ich hing die Kleidung im Hinterhof des Hostels auf und sah zwischen den Kleidungsstücken Fleisch auf der Leine hängen. Kurz war ich verwirrt.

Am nächsten Tag besuchten wir den Zugfriedhof außerhalb von Uyuni. Auf dem Weg dort hin liefem wir entlang den Schienen. Wir waren entsetzt wie viel Müll hier überall rum liegt und wie extrem stark das gestunken hat.