Der Grenzübergang am Titicacasee bei Copacabana war wirklich super easy.
Den Ausreisestempel hatten wir sehr schnell, wir mussten nur eine weile Schlange stehen, da einige Busse vor uns ankamen.
Auf der bolivianischen Seite ging die Einreise ebenso schnell und war wie in Peru auch kostenlos.
Für das temporäre Import Papier musste Philipp mit einem Formular zu einem kleinen Copyshop gehen und es dort im Hinterzimmer von einem Mann ausfüllen lassen. Dafür musste er umgerechnet 1 Euro bezahlen. Bei der Aduana bekam er das abgestempelte Dokument und musste es von der Polizei ein Gebäude daneben nochmal abstempeln lassen. Nach einer Stunde war alles erledigt und es konnte weiter gehen.
Das war wirklich einfach.
Eine Versicherung wird nicht benötigt, solange man nicht über 30 Tage im Land ist.
Ursprünglich haben wir La Paz nur angesteuert um die Death Road zu fahren, die etwas außerhalb von La Paz liegt.
Wir haben in La Paz ein schönes Hostel gefunden, bei dem wir das Motorrad sicher parken konnten. Seit langem hatten wir kein so ein schönes Zimmer mehr und das Bett war ausnahmsweise auch mal wieder sehr bequem :)
Wir haben von unserem Freund Aaron den Tipp bekommen, dass man hier in La Paz eine Versicherung für Bolivien, Chile, Argentinien und Paraguay abschließen kann. Aus diesem Grund haben wir das Versicherungsbüro am Freitagnachmittag nach unserer Ankunft noch schnell aufgesucht. Es war schon nicht ganz einfach das Gebäude zu finden und dann mussten wir auch noch in den 10. Stock laufen. Es gab zwar Aufzüge aber irgendwie kam keiner, ich war auch nicht böse laufen zu müssen. Die Aufzüge sahen nicht gerade vertrauenserweckend aus.
Oben angekommen stellten wir fest, dass wir das Import Dokument nicht dabei haben und ohne dieses können wir keine Versicherung abschließen. Wir gingen also schnell die 15 Minuten Fußweg zurück und Philipp ging alleine wieder zur Versicherung. Es war alles ein wenig hektisch, da es schon 17 Uhr war und das Büro um 18.30 Uhr schließt.
Schlussendlich hat alles geklappt und wir mussten um 18 Uhr nocheinmal vorbei kommen um die 80 USD zu bezahlen und die Versicherungspolice abzuholen.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich die Death Road fahren und am Abend wieder zurück ins Hotel kommen. Ich war aber seit einigen Tagen erkältet und fühlte mich nicht so gut. Hinzu kam auch noch, dass das Bett sooooo bequem war und wir uns fast wie in unserem eigenen Bett zuhause fühlten. Wir entschieden uns lieber liegen zu bleiben und eine Nacht im Hotel zu verlängern um so am nächsten Tag die Death Road zu fahren.
Wir erledigten mal wieder etwas Büroarbeit und relaxten ein wenig.
Am nächsten Morgen ging es mir aber noch schlechter. Die Erkältung wurde schlimmer und ich konnte mich nicht aus dem Bett bewegen als um 7.15 Uhr der Wecker klingelte. Philipp entschied sich ebenfalls hier zu bleiben.
Wir verbrachten den Tag im Hotel und nahmen einige Updates an unserer Homepage vor. Zwischendurch ist das wirklich auch mal nicht schlecht.
Direkt um's Eck des Hostels liegt der Hexenmarkt von La Paz. Das wollten wir uns mal anschauen.
Uns erwarteten extrem alte Frauen, die vor ihren kleinen Läden saßen. Sie verkaufen Tee, Kräuter gegen alle möglichen "Krankheiten", Räucherstäbchen die einem unter anderem Reichtum verschaffen sollen, Souveniers und zu guter letzt getrocknete Babylamas und Alpakaföten. In die Läden durften wir allerdings nicht rein.
Wenigstens haben wir bei einer Frau Ingwer gefunden, was meiner Erkältung wirklich gut tat.
Wir verlängerten unseren Aufenthalt in La Paz nochmal um eine Nacht - wirklich toll, wenn man so spontan sein kann :)
Und heute kam dann wirklich die Death Road dran!
Die Yungas Straße wurde im Jahr 1995 zur gefährlichsten Straße der Welt ernannt. Bis 2007 starben auf dieser Straße etwa 200-300 Menschen pro Jahr. Die schmale Straße war die Verbindungsstraße von La Paz in das Amazonasgebiets Boliviens und war als zweispurige Straße geöffnet. Die Schotterstraße windet sich von einer Höhe von 4.600 m auf 1.200 m.
Für uns ist es unvorstellbar, dass hier auf dieser schmalen Straße mit gewaltigen Abgründen bis 2007 der komplette Verkehr lief. Große LKW's und Busse fuhren hier in beide Richtungen.
Vor allem bei den Fahrkünsten, die die Bolivianer ans Licht legen wundert es uns ehrlich gesagt nicht, dass hier viele Unfälle passiert sind. Unzählige Kreuze am Straßenrand erinnern daran.
Im Jahr 2007 wurde eine neue, alspahltierte, zweispurige, alternative Straße eröffnet. Seitdem herrscht auf der Death Road kaum noch Verkehr. Lediglich für Touristen ist sie seither eine große Attraktion. Vor allem Mountainbiker kommen hier her um geführte Downhill Touren zu machen.
Wir hatten das Glück, dass wir morgens früh dran waren und kein Verkehr herrschte.
Und weils so toll war, fuhren wir die Straße auch wieder hoch. Erst da kamen uns dann die ganzen Fahrradfahrer entgegen.
Das war nicht gerade super... Auf dieser Straße herrscht nämlich links Verkehr. Das war schon ungewohnt für uns und viele Fahrradfahrer hielten sich nicht daran. Vor allem in den engen Kurven war es manchmal ziemlich knapp zwischen uns und den Fahrradfahreren, die uns Downhill entgegen kamen.
Da meine äußere Motorradkleidung seit unserem Sturz in Ecuador immer noch extrem dreckig war, nutzte ich hier an einem Wasserfall die Chance um die Kleidung zu reinigen.
Helm zu, Jacke bis oben hin zu ziehen und es kann los gehen.
Das Wasser lief zwar ein bisschen den Nacken runter, aber die Kleidung war anschließend sauber :)