Grenzübergang

Noch ein einziges Mal müssen wir die Anden überqueren. Auf Grund des Schnees war der Pass Los Liberadores aber die letzten Tage gesperrt. Wir hatten Glück,  dass wir das Wetter wieder besserte und wir die Anden nach Argentinien überqueren können. Die Straße war zwar frei von Schnee, kalt war es aber trotzdem.


Der Grenzübergang war einer der unübersichtlichsten und ungewöhnlichsten den wir je hatten. Es gab keinen Ausreisestempel für Chile sondern es wurde beides in Argentinien an der Grenze erledigt. Nach der Durchfahrt des Tunnels bekamen wir ei en Zettel, der an 4 verschiedenen Stellen abgestempelt würde, wir aber keine Ahnung hatten, was das füreinander Zettel war. Auf Grund der Zeitverschiebung waren wir auch noch nie so spät (um 18 Uhr) an einem Grenzübergang, normalerweise hatten wir das immer auf einen Morgen gelegt.

Schlussendlich war alles recht zügig erledigt und wir konnten uns noch vor dem Einbruch der Dunkelheit einen Zeltplatz nach der Grenze suchen.


Wir fanden ein windgeschütztes Plätzchen abseits der Straße, wo wir unser Zelt aufgeschlagen gaben und mal wieder Spaghetti kochten. Kaum war es dunkel, kam die Milchstraße in einer unglaublichen Intensität zum Vorschein. Einfach wahnsinnig. Während ich mich mal wieder in meinem Schlafsack legte und es is gemütlich machte, stand Philipp mit seiner Kamera draußen und musste sich den Wind um die Ohren blasen lassen. Die Fotos waren es aber definitiv wert.

Am nächsten Morgen fuhren wir gemütlich los, wir hatten heute nur 180km bis Mendoza vor uns. Ich machte wie jeden Morgen das Navi fest und wir packten zusammen.

Keine 15 Minuten später während der Fahrt verloren wir irgendwas. Wir konnten es an unseren Beinen spüren. Wir realisierten nicht gleich, was es war. Als Philipp sagte, shit, das Navi fehlt, hielt er gleich an. Ich lief der Straße entlang zurück, könnte es auf der Straße aber nirgends sehen. Also liefen wir beide die Straße Seiten hoch und runter. Am Straßenrand waren aber ziemlich viele Bescherung Hacken und auch Abfall, so dass es die Suche nicht gerade einfach machte.

Irgendwo hier muss das Ding doch sein. Wir konnten es aber nicht finden. Ich regte mich tierisch übersichtlich selbst auf. Das Navi ging heute morgen besonders schwer in die Halterung und ich wollte Philipp eigentlich noch sagen, dass er es sich doch bitte anschauen soll, habe es aber wieder vergessen.

Wir konnten das Navi wirklich nicht finden und brachen die Suche nach über 2 Stunden ab.

Dass das in den letzten 3 Wochen noch passieren müsste! Naja, irgendwie werden wir hoffentlich heim finden.

Mendoza

Wir kamen etwas außerhalb von Mendoza beim Hostel "Antigua Residencial" an. Wir wussten, dass wird nächsten Nacht bis nach Buenos Aires zelten werden und deshalb brauchten wir unbedingt Internet, um die Dokumente bezüglich der Abwicklung des Motorradtransports an Dakar Motos zu schicken und um ein Hostel zu buchen.

 

Da wir noch einkaufen mussten, fuhren wir mit dem Motorrad zum nächsten Supermarkt, der 7km weg war. Zufällig war dort eine Brauerei in der Nähe. Auf ein Nachmittagsbier gingen wir dort hin. Die Pirca Cerveceria hatte 4 Biere zur Auswahl - dry Stout, Kölsch, Red Ale und IPA. Zum probieren bekamen wir von jedem Bier etwas eingeschänkt. Philipp entschied sich für das Kölsch, ich für das Red Ale - beide waren ganz gut. Da wir mit dem Motorrad unterwegs waren blieb es bei dem einen, kleinen Bier.

 

Wir gingen zurück zum Hostel und von dort aus in den Biergarten ganz in der Nähe. Dieser hatte abends das Pirca Bier im Ausschank, das wir gerade ja erst getrunken hatten. Egal, wir tranken beide nochmal das selbe und aßen einen Snack.

 

Da das Hostel von Italienern betrieben wird aßen wir am Abend leckere Pasta im Restaurant :)

... Ein Tag an dem alles anders ist!

Das Motorrad tauschten wir in zwei Fahrräder ein und aus den Bierverköstigungen wurden heute Olivenölverköstigung, Weinprobe und Destilleriebesichtigung!

 

Wir radelten zur Olivenölmanufaktur Laur, die 9km vom Hostel entfernt ist. Leider war dort heute keine Tour möglich, wir konnten aber die verschiedenen Olivenöle und Balsmicoessige verköstigen. Wir bekamen eine Platte mit verschiedenen Oliven, getrockneten Tomaten, Olivenpaste und Brot zu den verschiedenen Olivenölen gereicht. Die Öle unterschieden sich in der Intensität des Geschmackes, die einen waren etwas milder, die anderen intensiver und teilweise etwas scharf. Alle waren aber sehr lecker und wir hätten gerne eins mitgenommen, der Platz in unseren Koffern erlaubt das aber leider nicht. Auch die Balsmicoessige waren richtig lecker. 

Die Erntezeit der grünen Oliven ist hier im April und die schwarzen Oliven werden im Juli geerntet. An einigen Bäumen konnten wir die schwarzen Oliven noch sehen.

Gegenüber lag die Winzerei "CatarinaE", die wir uns als nächstes anschauten. Wir bekamen vom Eigentümer eine Tour und verköstigten anschließend einige Weine. Die Winzerei ist sehr klein, das machte es für uns aber gerade interessant.

Für uns als Biertrinker war es aber eine sehr schöne Abwechslung die Weine zu verköstigen und sie waren echt lecker. Vor allem der extrem süße Weißwein mit Aprikosengeschmack hat mir sehr gut geschmeckt.

Ganz besonders war es, dass wir die erste Flasche des Octan Weines verköstigen durften.

Nun ging es wieder zurück Richtung Hostel. Direkt neben dem Hostel befand sich nämlich die Destillerie "Tierra de Lobos", die von einem Schweizer betrieben wird. Dort machten wir eine Tour durch die kleine Destillerie und verköstigten danach verschiedene Schnäppse und Liköre.

Philipp war vom Gin begeistert. Der Wacholdergeschmack war wirklich lecker und viel besser als bei den herkömmlichen Gins. Die Wacholderbeeren werden vom Süden Argentinien geliefert. Ich fand die Liköre natürlich toll. Der Nocino war mein absoluter Lieblingslikör - die Mischung aus Walnuss, Zimt und Orange war absolut lecker.

Gut, dass wir nur noch 200 m mit dem Fahrrad fahren mussten, bis wir wieder am Hostel waren :)

 

Der Tag war toll und eine schöne Abwechslung. Langfristig gesehen werden wir aber die Brauereien bevorzugen :)