Der Weg nach Buenos Aires zog sich länger als gedacht. Wir hatten anstrengende Fahrtage und Probleme um einen Zeltplatz zu finden. Auch wilde Campingspots waren sehr schwer zu finden. Jedes Feld war eingezäunt und freie Plätze, nicht direkt an der Straße, gab es kaum. Schlussendlich fanden wir nach einer langen Suche ein Feld, das nicht eingezäunt war. Nach einer kurzen Meinungsverschiedenheit und einer Vereinbarung, dass Philipp im Falle, dass es Ärger vom Eigentümer geben sollte, dies zu eigenständig zu klären hat, stellten wir das Zelt auf.
In dieser Nacht sahen wir die Milchstraße wie noch nie zuvor - nur der Gedanke daran zaubert uns heute noch Gänsehaut.
Am nächsten Morgen, war ich froh, die Vereinbarung getroffen zu haben. Denn ein Geländewagen fuhr über das Feld zu uns ans Zelt. Ich wollte gerade aus dem Zelt kriechen, zog mich dann aber doch wieder zurück - das muss Philipp nun selbst klären.
Es gab ein bisschen Ärger vom Bauer, dass wir ohne Erlaubnis hier gezeltet haben. Nach einem kurzen Gespräch mit Philipps super Spanischkenntnissen war dann aber alles okay und er fuhr wieder davon. Wir bauten unser Zelt wieder ab und fuhren weiter.
Ein Bett am Kornfeld ...
Für Buenos Aires stand vorrangig der Motorradtransport nach Madrid auf dem Plan.
Wir hatten per Mail mit "Dakar Motos" den Transport vereinbart und sie werden sich um alles kümmern. Im Voraus mussten wir ihnen Philipps Reisepass, den Fahrzeugschein und den temporären Import von Argentinien zusenden, damit sie alles fertig machen konnten.
Wir waren für Mittwoch, 26.7.2017 mit Sandra und Javier verabredet um genaueres zu klären und die Transportkosten zu bezahlen. Der Transport kostet für uns 1.555 USD.
Da wir erst noch nach Iguazu und Rio de Janeiro fliegen bevor wir dann auch nach Madrid kommen, wir das Motorrad in Buenos Aires im Warehouse noch einige Tage zurück behalten. Somit mussten wir pro Tag extra 16 USD für die Lagerung bezahlen.
Am nächsten Tag, Donnerstag, 27.7.2017, mussten wir das Motorrad zum Flughafen bringen. Dort waren wir mit Franco verabredet, der uns begleitet und uns hilf.
Wir tragen uns am Eingang, bekamen von ihm ein Dokument, das wir zeigen mussten um ins Gebäude zu kommen. Wir fuhren an einige Securitys vorbei und wurden aufgefordert alle unsere Kameras vom Helm zu entfernen. Erst dann durften wir in die Lagerhalle fahren.
In der Lagerhalle mussten wir das Motorrad auf eine Wage fahren. 270 kg zeigte die Wage an - ohne Topcase und Campingausrüstung, ohne unsere normale Kleidung, nur mit ca. 3 l Benzin und ohne unsere Essensvorräte (die doch größer waren als wir dachten). Mit all diesen Dingen lagen wir sicher über 350 kg.
Nun lag schon eine Palette bereit, auf die wir das Motorrad stellen mussten. Das Windschild mussten wir abbauen und die Spiegel ebenfalls. Die Koffer konnten dran bleiben. Die Batterie musste abgeklemmt werden und etwas Luft aus den Reifen gelassen werden.
Das Motorrad wurde fest gespannt und unsere Ausrüstung (Helme, Schuhe, Kleidung) auf die Palette gebunden. Nach einer Stunde war all dies erledigt.
Nun musste das Motorrad zum Röntgen. Die komplette Palette wurde mit dem Gabelstapler davon gefahren. Wir mussten so lange warten.
Wir durften alle unsere Motorradausrüstung, Ersatzteile und alles was mit dem Motorrad zu tun hat mit schicken. Es wurde alles auf der Palette verstaut.
Lediglich die Campingausrüstung sendeten wir nicht mit. Die Gefahr, dass sie am Flughafen einbehalten wird war uns zu groß. Das Risiko, dass wir unsere Ausrüstung verlieren war uns einfach zu groß. Deshalb hatten wir das Topcase schon abgebaut und im Hostel gelassen. Wir werden diese dann selbst als Gepäck mitnehmen.
Wir warteten und warteten... Franco kam nach einer Stunde zu uns und sagte, dass das Gerät gerade defekt ist und wir noch warten müssen. Es war aber inzwischen 13 Uhr und es wird nun Mittagspause gemacht. Wir können gerne aus dem Gebäude raus und etwas essen. Wir sollen einfach um 14 Uhr wieder kommen.
Wir gingen zum Mc Donalds im Flughafengebäude nebenan. Als wir um 14 Uhr wieder zurück kamen durfte ich nicht mehr in das Gebäude rein. Es darf nur eine Person wieder rein um den Rest abzuwickeln. Philipp ging rein und ich ging zur Tankstelle nebenan und trank ein Kaffee. Keine 5 Minuten später stand Philipp wieder da.
Das Motorrad war bereits in Folie eingewickelt und alles war schon erledigt. Wir konnten nun also mit zum Bus zum Hostel zurück fahren.
Das war schon ein merkwürdiges Gefühl....
Wir stiegen in den Bus ein und fuhren zurück zu unserem Hostel. Der Bus fuhr wirklich jede Haltestelle an, so saßen wir 2 Stunden später immer noch im Bus. Für die Hinfahrt zum Flughafen hatten wir mit dem Motorrad etwas über 30 Minuten gebraucht.
Wir vermissen das Motorrad jetzt schon!!!
Am nachmittag bekamen wir von Sandra eine EMail mit den Unterlagen für das Motorrad und am Tag des Fluges bekommen wir nochmal irgendwelche Dokumente.
Bis hier her hat jedenfalls alles schon mal einwandfrei funktioniert.
Von Buenos Aires selbst haben wir nicht sonderlich viel gesehen.
Wir haben uns leckeres Essen gegönnt und haben relaxt.
Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen an unserem letzten Abend in Argentinien ein argentinisches Steak zu essen. Wir suchten uns ein gutes Restaurant (Cabaña de la Lilas) aus und bestellten uns ein Rinderfilet. Es war zwar mit 20 Euro (ohne Beilage) nicht ganz billig aber es war unglaublich lecker. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.