Heute ging es mit der Fähre von Haines nach Skagway.
In Skagway angekommen machten wir uns auf die Suche nach einem Campground. Was sich zu Zerreisprobe herausstellte.
Denn der eine direkt am Meer kostete 30 Dollar und es gab nichts außer den Platz und die Sicht auf vier riesen Kreuzfahrtschiffe.
Der zweite Platz kostete hingegen nur 29$ und die Dusche und WiFi war inclusive. Somit entschied sich Tanja für den Campingplatz ohne vorher sich nochmal mit Philipp kurz zu schließen. Es hätte noch einen dritten Platz gegeben aber Tanja meinte sie entscheidet heute mal selbst.
Kaum hatten wir unser Zelt aufgestellt fuhr ein Toyota Land Cruiser her und Lars sprach Tanja auf den Platz an.
KEINE SORGE ;-) Tanja konnte sich doch nicht durchsetzen. Philipp hat doch einen zu großen Dickkopf ;-)
Da Dagmar und Lars zuerst auf dem dritten Platz waren und dort erfuhren, dass er 20$ kostet war es ihnen zu teuer und sie entschieden sich für den Dritten.
Von dem Moment an war Tanja nicht mehr wiederzuerkennen. Sie ärgerte sich zu tiefst. Naja ist schon so und so gingen wir eben in die Stadt der Touris. Jeden Tag legen dort 4 Kreuzfahrtschiffe an und es strömen ca. 10.000 Besucher in die Stadt. Somit hat sich Skagway sehr auf den Tourismus eingestellt.
Am nächsten Morgen um 6:30 Uhr weckte Tanja Philipp nicht ganz liebevoll. Denn sie wurde von dem Zug der direkt hinter unserem Campingplatz fuhr geweckt und da Philipp so einen festen Schlaf hat hörte er es natürlich nicht. Da Tanja aber nicht mehr schlafen konnte lag es sehr nahe ihren Schatz auch aus dem Schlaf zu reißen.
Philipp schlief natürlich kurze Zeit später wieder ein und als um 9 Uhr unsere Wecker klingelten durfte Philipp sich anhören, dass wir hier keine 2 Nacht verbringen können.
Weshalb Philipp dann zur Rezeption musste um zu fragen ob es möglich wäre die zweite Nacht zu stornieren, da wir unsere Pläne geändert haben. -> Mit Erfolg. Wir bekamen unser Geld und konnten auf den dritten Platz gehen.
Dort angekommen trafen wir wieder Dagmar und Lars, die mit Foppolo und Anthony (zwei Bergamasker) und einem Toyota Landcruiser unterwegs sind (www.gespanntreisen.de). Die beiden wollten aufbrechen um auf einen 4. Campground der außerhalb von Skagway, in Dyea.
Kurzer Hand entschlossen wir uns ihnen anzuschließend.
Da wir uns dort einen Platz teilten konnten wir auch die Kosten teilen und so kostete es für jeden nur 5 Canadische Dollar.
Am Nachmittag gingen wir in die Skagway Brewery, in der uns der Braumeister schon erwartete.
Immer wieder schön zu sehen wie andere ihre Biere brauen.
Denn er braut nicht wie die anderen Brauer in der Maischepfanne sondern er maischt im Läuterbottich ein und darf auch die ganzen 450l Maische von Hand rühren.
Da sein Sudhaus nicht über ein Rührwerk verfügt darf er auch beim Kochen von Hand rühren ;-).
Hier in der USA braucht man keine Ausbildung oder ein Studium um als Brauer oder gar als Braumeister zu arbeiten. Es reicht wenn du Homebrewer bist und die Leute dein Bier mögen.
Wir suchten uns in der Brauerei einen Platz aus und der Braumeister brachte uns noch 4 Getränkemarken, damit wir das Bier kostenlos testen können. Die Biere waren mega lecker, vor allem das Spruce Tip Blond Ale (hier werden die frischen Fichtennadeln hinzugefügt). Wir gönnten uns einen Pulled Pork Burger und einen Sandwich mit gegrilltem Lachs.
Auf dem Rückweg zum Campground machten wir noch einen Abstecher in der Bücherei, da man dort kostenloses Wifi hat. So oft wie in letzter Zeit waren wir schon lange nicht mehr in Büchereien :D Hier trafen wir wieder auf Dagmar und Lars. Zurück am Zeltplatz angekommen machten wir noch ein Lagerfeuer wo sie uns von ihren Touren mit dem Motorrad (teilweise mit Gespann) aber auch mit dem Geländewagen erzählten.
Nachdem wir gemütlich gefrühstückt hatten, Tanja hat mal wieder einen Kaffee geschenkt bekommen, machten wir uns sehr sehr gemütlich ans zusammen packen. Da es aber noch so viel mit Dagmar und Lars zu reden gab, über die schönsten Touren Richtung Süden… verging die Zeit doch ziemlich schnell und wir kamen erst um 13.30 Uhr vom Campground Richtung Whitehorse weg.
Kurz vor der Grenze nach Kanada saß ein kleiner Schwarzbär am Straßenrand und aß genüsslich Löwenzahn. Wir bekamen ihn sogar aufs Foto :)
An der Grenzkontrolle angekommen die gleiche Prozedur wir immer. Ausweis zeigen und immer schön Nein sagen ;-) schließlich haben wir auch dieses Mal keine Waffen, kein Holz, keine Geschenke dabei und das Motorrad bleibt auch nicht in Kanada.
Kurz nach der Grenze trafen wir auf zwei Schweizer, die fast Philipps Nachbarn gewesen sein könnten, denn sie wohnten nur 5km von seiner Wohnung in Basel entfernt. Sie sind schon seit 5 Jahren mit ihrem Expeditionsmobil unterwegs sind. Es war sehr unterhaltsam mit ihnen zu reden, denn sie haben in Südamerika gestartet und sind jetzt auf dem Weg nach Alaska und nach Halifax um von dort wieder in die Schweiz zu gehen. Sie haben in der Schweiz alles aufgegeben und verkauft und genießen so ihre Pension. Auch hier gingen ratz fatz 2 Stunden vorbei und wir steuerten den nächsten Campground an. An diesem Tag sind wir vor lauter quasseln vielleicht 50km gefahren, aber die Geschichten, die man so erfährt sind es wert. Auf dem Conrad Campgound, der erst 2016 eröffnete suchten wir uns ein schönes Plätzchen. Der Campground kostete 12 $, wir hatten aber nur noch bisschen Kleingeld und einen 50 $ Schein. Tanja fragte einen Zeltnachbarn ob er vielleicht wechseln kann. Er suchte ewig rum und streckte ihr dann einen 10 $ Schein hin. Sie war ziemlich verwirrt und er sagte dann nur „Welcome to Canada“. Sie wollte das Geld zwar nicht annehmen, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Wir waren echt überrascht und konnten es gar nicht fassen. Völlig ausgehungert (weil es seit dem Frühstück nichts mehr zu essen gab und es inzwischen 19.30 Uhr war) kochten wir uns Chili con Carne mit Reis.